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Kinderkleiderbörse im Bodelschwingh-Haus findet großen Zuspruch 25 Frauen packen zu, um anderen zu helfen

Von Karl-Heinz Klappoth 12.03.2012, 05:33

Die Kinderkleiderbörse am Sonnabend im Bodelschwingh-Haus findet großen Zuspruch. Für drei intensive "Verkaufsstunden" investieren vorher und nachher 25 engagierte Frauen viel freie Zeit in diese ehrenamtlich Aufgabe.

Wolmirstedt l Am Sonnabend verwandelt sich die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in der Angerstraße zum ersten Mal in diesem Jahr in einen großen Textilmarkt. Zehn Prozent der Einnahmen des Verkaufsbasars werden dabei an Projekte der Bodelschwingh-Haus Stiftung gespendet.

"Daran werden wir auch in Zukunft festhalten", versichert Anja Otto, die gemeinsam mit Katrin Walter diese Börse vor nunmehr 17 Jahren ins Leben rief, "denn wir haben uns eine wichtige Aufgabe gestellt, die wir auch erfüllen wollen. Mit den Börsen helfen wir Menschen, die für kleines Geld hier gut einkaufen können. Und von dem Reingewinn profitieren ein gutes Stück die Einrichtungen des Bodelschwingh-Hauses."

Anja Otto weiß, dass besonders der Integrativen Kindertagesstätte "Storchennest" in den vergangenen Jahren mit den Spenden so manch langgehegter Wunsch erfüllt werden konnte. So beispielsweise, als die Kinderküche neu eingerichtet wurde.

Der gute "Umsatz" am Sonnabend lässt die "Storchennest"-Kinder hoffen, dass sie wieder von den Frauen bedacht werden. In der Zeit zwischen 10 und 13 Uhr ist der Andrang gewaltig, reißt die Menschenschlange nicht ab. Denn einmal mehr lautet an diesem Vormittag das Motto: "Schnäppchenjagd für einen guten Zweck!

Anja Otto verspricht nicht zuviel, das Angebot ist gut und günstig: "150 Nummern wurden im Vorfeld vergeben, dann mussten wir aus Platzgründen Schluss machen. Denn jeder Anbieter, der zuvor seine Nummer beantragen musste, bringt über 50 Kleidungsstücke mit." Allein an diesem Sonnabend liegen knapp 10000 Kleidungsstücke in der umfunktionierten Werkstatt auf den Ladentischen.

Was aber keiner sieht, der am Sonnabend zur Börse kommt: Bevor um 10 Uhr in der Angerstraße der große Käuferstrom einsetzt, leisten die fleißigen Mütter, die im Alter zwischen 30 und 50 Jahren sind, schon ganze Arbeit. "Über sieben Stunden hatten wir am Freitag zu tun, bevor jedes Kleidungsstück seinen Platz auf dem Verkaufstisch hatte", verrät Anke Zenker, die sich seit Anbeginn bei der Börse einbringt, und lässt durchblicken, dass mindestens noch einmal so viele Stunden nach "Ladenschluss" geleistet werden, bevor alles wieder seine Ordnung hat.

Denn jedes der einzelnen Kleidungsstücke muss vor dem Verkauf beschriftet werden, "und so war es schon kurz vor Mitternacht, als ich am Freitagabend zu Hause bin", berichtet die Wolmirstedterin und betont, dass es am Sonnabend genau so spät wurde: "Nach dem großen Einkauf müssen jene Sachen, die wir nicht verkauft haben, wieder in Kisten den Anbietern zugeordnet werden. Und so wurde es nach 23 Uhr."

Worüber die Frauen aber kein Wort verlieren, dass sie diese Arbeit ehrenamtlich machen, dafür nicht einen Cent bekommen. "Unser Ansporn ist einzig und allein, anderen zu helfen", zieht Anja Otto ein durchweg positives Fazit. Dann erinnert sie noch daran, dass die engagierten Mütter der Familie des Bodelschwingh-Hauses jedes Jahr sechs Börsen - je zwei für Baby- sowie Kindersachen und zwei für Spielzeug - auf die Beine stellen.