Vogelgrippe in Brandenburg Tote Kraniche bei Linum: Bürgermeister fordert mehr Hilfe
Mehr als 1.000 tote Kraniche wegen der Vogelgrippe: Warum ein Bürgermeister mehr Hilfe fordert und das THW ins Spiel bringt.

Fehrbellin-Linum - Der Bürgermeister von Fehrbellin im Nordwesten Brandenburgs, Mathias Perschall, fordert mehr Hilfe zur Bewältigung der Vogelgrippe bei Kranichen. Er hält etwa einen Einsatz des Technischen Hilfswerks (THW) für sinnvoll, wie er am Abend der dpa sagte. Zuvor berichteten der RBB und die „Märkische Allgemeine Zeitung“ darüber.
Nach Behörden-Schätzung sind mehr als 1.000 Kraniche in Brandenburg an der Vogelgrippe gestorben. Betroffen ist vor allem ein Rastgebiet an der Linumer Teichlandschaft bei Fehrbellin (Kreis Ostprignitz-Ruppin).
„Wie ein schlechter Horrorfilm“
„Die Lage ist dramatisch. Es ist wie ein schlechter Horrorfilm“, sagte der Bürgermeister der Gemeinde, Perschall (SPD). Die Zahl der Helfer, die tote Tiere einsammelten, sei bislang zu gering. Er fordere dringend die Unterstützung der zuständigen Behörden, damit die toten Kraniche schneller beseitigt werden könnten. Er hofft auch auf weitere Hilfe etwa des THW.
Die Amtstierärztin des Kreises Ostprignitz-Ruppin, Simone Heiland, hält das nicht für möglich, da keine Menschen betroffen seien und keine Großschadenslage ausgerufen werden könne, sagte sie am Abend in einem RBB-Spezial zur Vogelgrippe.
Laut Friedrich-Loeffler-Institut sollen die toten Kraniche schnell eingesammelt und weggebracht werden, um weitere Infektionen vor allem von Aasfressern wie Krähen, Raben und Seeadlern zu vermeiden.
Kritik am Landkreis
Der Landkreis agiere zu spät und halbherzig, sagte der Fehrbelliner Bürgermeister der dpa. Man müsse sich bewusst sein, dass es sich bei Linum um „einen der größten Binnenrastplätze für den Kranichzug“ handele. Er wünsche sich, dass der Landrat sich auch ein Bild vor Ort mache. In vier Tagen seien in der Teichlandschaft um die 1.000 Kraniche eingesammelt worden.