Fasching Abgesagt: Kein Karneval in Gutenswegen
Nun ist es amtlich: Der Vorstand des Gauseberger Karneval-Vereins Gutenswegen hat alle Veranstaltungen der aktuell laufenden Session abgesagt.

Gutenswegen - Hoffnungsvoll und mit guter Laune waren die Jecken des „Gauseberger Karneval Vereins“ Gutenswegen (GKV) in ihre diesjährige Session gestartet. So waren zahlreiche Menschen noch am 13. November, zwei Tage nach Eröffnung der Karnevalssaison, mit Fackeln durch den Ort gezogen und haben Stimmung verbreitet. Am Abend folgten rund 150 Gäste der Einladung zur Auftaktveranstaltung ins Vereinshaus in der Teerstraße. „Die Stimmung war toll und hoffnungsvoll“, berichtet ein Sprecher des Vereins.
Doch diese Hoffnung ist nun zerstreut. Denn wie der Pressesprecher weiter mitteilt, finden während dieser Session keine weiteren Veranstaltungen des GKV statt. Eigentlich sollte nach alter Tradition Germanen-Gott Wotan am 12. Februar das neue Prinzenpaar zur Krönung freigeben, die Prinzenkrönung sollte am 19. Februar über die Bühne gehen. Auch ein Kostümball, die Büttenprogramme und den Rosenmontagsumzug am 28. Februar wird es nun nicht geben - das zweite Jahr in Folge.
„Derzeit sind wir in Sachsen-Anhalt und insbesondere im Landkreis Börde stark von hohen Fallzahlen an Corona-Erkrankungen betroffen und niemand kann vorhersagen, in welchem Zeitraum und welche Ausmaße die Entwicklung noch annimmt“, begründet der Vereinssprecher. So sei während der Sitzung des erweiterten Vorstands vor wenigen Tagen über die weiteren Planungen und Möglichkeiten der Durchführung von Veranstaltungen beraten worden.
Keine weiteren Veranstaltungen
„Nach intensivem Diskurs musste leider die Feststellung getroffen werden, dass keine weiteren Veranstaltungen der Karnevalssession 2021/2022 stattfinden können“, teilte der Pressesprecher dazu mit. Veranstaltungen mit reduzierter Gästezahl kämen für die Jecken nicht in Frage, „da wir so vermutlich eine Art Auslese treffen müssten und somit viele Freunde des Karnevals außen vor bleiben würden“. Getreu dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“ werde erneut der Karneval in die Warteschleife geschickt.
Nicht gut für Gutenswegen, „unser Dorf wird erneut im Winterschlaf verharren“, sagt der Sprecher voraus. Schließlich spiele der GKV eine der Hauptrollen im kulturellen Leben des 650 Einwohner zählenden Ortes in der Niederen Börde. „Eigentlich würde gerade jetzt viel gebaut. Schließlich müssten die Wagen für den Rosenmontag pünktlich fertig werden“, erinnert der Sprecher.
Jedoch hätten sich die Sitzungsteilnehmer dafür ausgesprochen, das „Vereinsleben unter Wahrung der gesetzlichen Bestimmungen“ weiterzuführen. „Das heißt, dass die einzelnen Gruppen angepasst weiter trainieren und das Vereinshaus nutzen können.“
Auch soll in weiteren Arbeitseinsätzen das Vereinshaus und dessen Umfeld auf Vordermann gebracht werden. „Die erneute Absage der Session trifft den Verein nochmals hart, da nun wiederholt notwendige Einnahmen ausbleiben werden und nebenbei die Kosten zur Unterhaltung des Vereins weiter steigen werden“, stellt der Pressesprecher klar.

So erhoffen sich die Jecken, künftig zusätzliche Einnahmen über den Parkplatz am Vereinshaus zu generieren. „Wir werden hier Sicherungsarbeiten durchführen.“ Dazu gehöre das Aufstellen von Zäunen, die als Flächen für Werbebanner genutzt werden könnten. Interessenten gebe es bereits.
Außerdem solle die Lüftungsanlage weiter auf Vordermann gebracht werden. Bereits in den Sommermonaten hatten Vereinsmitglieder alte gegen neue Teile getauscht. Etwa die Hälfte der Anlage war modernisiert worden. Nun stehen also die anderen 50 Prozent an.
Und es steht ein drittes Projekt kurz vor der Umsetzung. So soll ein Lagerraum nutzbar gemacht werden. „Entkernt ist er schon, nun planen wir den Ausbau“, wird der Pressesprecher konkreter.
Und er kündigt die Rückkehr der Gutensweger Karnevalisten auf der großen Showbühne an. „In der Hoffnung einer sich normalisierenden Corona-Lage möchten wir im Frühjahr oder Sommer eine Veranstaltung mit Mitgliedern und Freunden des Karnevals durchführen“, erklärt er. So seien Auftritte verschiedener Gruppen des GKV geplant, „die ihr Können leider nicht eher zeigen können“.