Badespaß Am Jersleber See in Barleben sind Rettungsschwimmer im Einsatz
Die Sicherheit der Badegäste am Jersleber See in Barleben steht an oberster Stelle. Ein Team aus engagierten Rettungsschwimmern sorgt dafür.

Jersleben - Es ist Sommer und der Jersleber See lädt mit sauberem Wasser und einem abwechslungsreichen Strandleben ein, in die kühlen Fluten zu springen. Für Ordnung und Sicherheit auf dem Land und im Wasser sorgen die Rettungsschwimmer, die vor Ort den gekennzeichneten Badestrand überwachen. Reinhard Vogler ist einer von jenen, die regelmäßig für das Badewohl der Gäste sorgen.
Um die Mittagszeit ist es noch verhältnismäßig ruhig am Strand, Reinhard Vogler schaut mit dem Fernglas routiniert über das Wasser. Der See, der einst durch den Abbau von Kies für den Bau des Kanals und der Autobahn entstand, ist durchschnittlich drei Meter tief und verfügt über eine erstklassige Wasserqualität. An einer Stelle gibt es eine Sandbank, auf der viele Badelustige verweilen.
Reinhard Vogler ist nicht nur Rettungsschwimmer. Als freier Dozent bietet er Fitness- und Rückenschulkurse an und im Sommer ist er regelmäßig auf dem Rettungsturm des Jersleber Sees zu finden. Im Wechsel mit anderen Rettungsschwimmern achtet er während des offiziellen Badebetriebs auf die Sicherheit der Badegäste. Dabei ist Reinhard Vogler stolz darauf, dass es bis jetzt nur sehr wenige Anlässe gab, Schwimmer aus dem Wasser zu retten. „Die meisten Menschen sind achtsam, wenn es darum geht, bestimmte Regeln beim Baden und Schwimmen zu befolgen“, so der Diplom-Sportlehrer, der auch Schwimmlehrer ist.
Wichtige Regeln befolgen
Es gibt bestimmte Regeln, die einfach jeder Schwimmer und auch Nichtschwimmer im und am Wasser beachten sollte. Ausreichender Sonnenschutz sei für jeden wichtig, der längere Zeit am Wasser verbringe. Nicht mit vollem Magen schwimmen gehen, aber auch nicht hungrig. Bei akuter Unterzuckerung könne es Kreislaufprobleme geben und das könne dem Schwimmenden dann zum Verhängnis werden.
Und natürlich sollte auch jeder seine eigenen körperlichen Grenzen kennen und nicht übertreiben, um anderen etwas zu beweisen. Außer an die eigene Sicherheit sollte jeder Badegast aber auch an den Schutz der Flora und Fauna denken. Also darauf achten, dass das Wasser nicht unnötig verschmutzt wird, wozu das Verwenden von wasserfestem Sonnenschutz beitragen kann, da sich die Cremes und Sprays dann nicht im Wasser lösen können. Dadurch komme das Ökosystem des Sees ziemlich durcheinander. „Und dass jeder Badegast verantwortungsvoll mit dem Lebensraum der hier lebenden Tiere umgeht, sollte selbstverständlich sein“, hofft Reinhard Vogler.
Sicher am Strand und im Wasser
Was macht denn ein Rettungsschwimmer nun den ganzen Tag? Der überzeugte Wassersportler erklärt, dass ein Rettungsschwimmer viel mehr zu tun habe, als nur auf dem Turm zu stehen und zu schauen. Jede Stunde am Tag mache er seine Runde am Strand und achte auch außerhalb des Badebereichs auf die Sicherheit der Badegäste. So zum Beispiel auf herumliegende Glasscherben und andere Gefahrenquellen und auch Verschmutzungen am Strand.
„Vorbeugen ist auch hier besser als heilen“, sagt Reinhard Vogler. So achte er auch darauf, dass kleine Kinder nicht ohne ein Mützchen als Sonnenschutz und unbeobachtet am Strand spielen. Vogler empfindet seinen Beruf als sehr verantwortungsvoll - seine größte Motivation, immer wieder als Rettungsschwimmer tätig zu sein. Leben retten zu können und dafür zu sorgen, dass dieses am besten erst gar nicht in Gefahr gerate, sei für ihn ein schönes Gefühl. „Und dazu kann ich noch in der Natur sein und das schöne Wetter genießen“, schwärmt der Rettungsschwimmer von seinem Job.
Dafür bedarf es einer Ausbildung, die in bestimmten Bereichen alle zwei Jahre wiederholt werden muss. Ein Erste- Hilfe-Lehrgang und das routinierte Anwenden von verschiedenen Griffen gehöre dazu, wenn es darum geht, einen Ertrinkenden aus dem Wasser zu retten. „Menschen sind dann in Panik, in Todesangst, sie handeln nicht mehr rational, schlagen um sich und klammern sich fest. Auch am Rettungsschwimmer“, so Vogler. Da heißt es dann Ruhe bewahren und Befreiungsgriffe anwenden, damit nicht beide Personen untergehen.
Sand am Strand aufgeschüttet
Er mag den Jersleber See, der sich ganz schön gemausert habe, wie er anerkennend sagt. Vor kurzem wurden erst anderthalb Tonnen Sand direkt am Strand aufgeschüttet, so dass die Badegäste wählen können, ob sie ein bisschen Südseefeeling haben oder lieber auf dem Gras liegen möchten. Die gastronomische Versorgung sei gut und für jeden Geschmack finde sich etwas, wenn nach dem Schwimmen der kleine Hunger komme. Für das Umkleiden gibt es Möglichkeiten und mehrere Toilettenwagen stehen bereit. Bewegungshungrige kommen auch an Land auf ihre Kosten, Volleyballfelder laden für ein Match ein und für die Kleinen können sich auf dem Abenteuerspielplatz austoben. Auch Spaziergänger kommen auf ihre Kosten und können den See auf einem ungefähr drei Kilometer langen Rundweg umlaufen.
Für all diesen Service zahlen die Gäste einen vergleichsweise niedrigen Eintrittspreis. Hundebesitzer können mit ihren Vierbeinern unweit des Hauptstrandes an einem separaten Strandabschnitt schwimmen gehen. Dauer- und Kurzcampern finden auf dem Campingplatz gepflegte Möglichkeiten der Erholung am Wasser.
Reinhard Vogler freut sich sehr darüber, dass in den kommenden Sommerferien nun auch Schwimmkurse angeboten werden. Eine Maßnahme, die Reinhard Vogler sehr befürwortet, seiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernen. So wird es am Jersleber See die Möglichkeit für Kinder geben, das „Seepferdchen“ abzulegen und auch das Schwimmabzeichen in Bronze. Interessenten erhalten alle Informationen unter der Telefonnummer: 039203/5654190.