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Apothekermuseum Vom Kräutergarten in die weite Welt

Mit seinen Vorträgen zieht Konrad Riedel regelmäßig Besucher ins Wolmirstedter Apothekenmuseum. Diesmal standen Kräuter im Mittelpunkt.

Von Regina Malsch 14.05.2018, 23:01

Wolmirstedt l Nach der Winterpause haben die pharmazeutisch-medizinischen Nachmittage in der Adler-Apotheke wieder begonnen. Die haben seit vielen Jahren eine feste Fangemeinde. Viele der etwa 20 Frauen und Männer freuten sich besonders auf das Wiedersehen mit Konrad Riedel. Der langjährige Leiter der Adlerapotheke genießt schon einige Jahre seinen Ruhestand in Magdeburg, Aber sein liebevoll eingerichtetes Apothekenmuseum und der idyllisch gelegene Kräutergarten ziehen ihn regelmäßig in die Ohrestadt.

Zur Eröffnung der Vortragssaison ging es zunächst um die zahlreichen Kräuter und ihre gesundheitsfördernden Wirkungen. Ob Haselwurz, Bitterklee, Küchenschelle, Brennnessel, Blutwurz oder Giersch - alle Pflanzen wurden auf humorige Art von Konrad Riedel unter die Lupe genommen und von den Kräuterfans gebührend bewundert. Gemeinsam mit seinen Besuchern freute sich Konrad Riedel auch über die zahlreichen Frühlingsblüher, zum Beispiel die Schleifenblume oder Bärlauch mit seinen zarten weißen Blüten.

Ausnahmeweise schloss sich der Exkursion durch den Kräutergarten diesmal kein Gesundheitsvortrag an, sondern ein Reisevortrag. Über den Jahreswechsel hatten die Riedels ihre zweite Weltreise angetreten. Was sie in den 100 Tagen Seereise rund um Südamerika gesehen und erlebt haben, zog die Besucher im bis auf den letzten Platz besetzten Apothekenmuseum schnell in seinen Bann.

Die Route mit der Albatros umfasste 53 Häfen, 25 Länder und 14 Inseln. Von Genua ging es durchs Mittelmeer nach Madeira über die kleinen Antillen bis nach Manaus. Konrad Riedel und seine Frau schwärmten von Städten wie Rio de Janeiro (Brasilien), Montevideo (Uruguay) oder Buenos Aires (Argentinien). „Besonders die Lebensfreude der Menschen hat uns beeindruckt.”

Weitere Stationen waren unter anderem Häfen in Chile, Peru und Ecuador. Insgesamt hat Riedel 78 Ausflüge, viele auch ins Landesinnere, gemacht. Über zwei Stunden erzählte er, wie ihn die Natur, hohe Berge, wilde Flüsse, hohe Wasserfälle oder große Wüsten beeindruckt haben. Auch auf die Geschichte und Besiedlung, Kolonialzeit und Sklaverei sowie Ausrottung der Indianer bis auf die Unabhängigkeitsbewegung mit den Volkshelden wie Simon Bolivar, Peron, Castro, Guevara oder Allende ging er ein.

Die Reise selbst ging durch den Panamakanal weiter nach Costa Rica bis nach Kuba, was er als das derzeit ärmste Land in der Region bezeichnete. Über den Atlantik fuhr das Schiff zurück unter anderem zu den Azoren und zuletzt durch den Ärmelkanal bis nach Hamburg. Zu einem späteren Zeitpunkt will Konrad Riedel dann im Katharinensaal einen Dia-Vortrag über diese Reise halten. Die vielen Fotos, die seine Frau Ingrid gemacht hat, sind nämlich noch nicht gesichtet.

Die für den morgigen Mittwoch geplante Pflansenexkursion muss zwar ausfallen, am 20. Juni stehen dann aber Blüten zu Speise- und Heilzwecken und am 18. Juli „Die andere Medizin“ auf dem Plan der Vortragsreihe. Nach der Sommerpause geht es am 19. September mit Infektionen früher und heute weiter, am 17. Oktober dreht sich alles um Kosmetik und Dermopharmazie, am 21. November um elektrische Impulse als Therapiehelfer und am 12. Dezember zum Abschluss der diesjährigen Vortragssaison um Früchte und Samen. Der Kräutergarten auf dem Hof der Adler-Apotheke ist während der Öffnungszeiten frei zugänglich für Interessierte.