Dorfleben Auf dem Weg zur Heimatscheune
Eine alte Scheune, die sich an das Feuerwehrgebäude im Ortsteil Mahlwinkel anschließt, verfällt. Um das gemeindeeigene Haus zu retten, hat der Bürgermeister der Gemeinde Angern auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates einen Vorstoß gestartet, um das Gebäude zu retten.

Mahlwinkel - Seit mehr als sieben Jahren steht die alte Gutsscheune hinter der Feuerwehr in Mahlwinkel leer. Das Gebäude, welches der Gemeinde gehört, wird nur noch als Lager genutzt. Für Egbert Fitsch, den Bürgermeister von Angern, gibt es verschiedene Möglichkeiten: „Wir können die alte Scheune weiter verfallen lassen. Aber es gibt in der Gemeinde schon genug Ruinen, auf die wir keinen Einfluss haben, weil sie uns nicht gehören.“ Auch der Abriss des Hauses sei eine Option, würde aber die Gemeinde jede Menge Geld kosten. Diese Kosten würde der Bürgermeister viel lieber bei einer Förderung der Sanierung in den Eigenanteil stecken. Und eine Förderung sei bereits in Sicht, berichtete Egbert Fitsch auf der Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch in Mahlwinkel. Zusammen mit dem Bauamt der Verbandsgemeinde sei schon etwas Vorarbeit geleistet worden. „Das Dach muss saniert werden, an etlichen Stellen regnet es rein“, bestätigte auch Bauamtsleiter Christian Meseberg. Der Bürgermeister ergänzt: „Wenn dazu noch die Fassade gemacht wird und vernünftige Böden reinkommen, kann die alte Gutsscheune ein tolles Objekt in Mahlwinkel werden.“ Für die künftige Nutzung hätte der Mahlwinkler Heimatfreunde e.V. bereits ein Konzept geschrieben. „Die kleine Heimatstube, die vom Verein eingerichtet wurde, platzt inzwischen aus allen Nähten. Die vielen sehenswerten Objekte könnten in der zukünftigen Heimatscheune in ein besseres Licht gerückt werden“, so der Bürgermeister.
Mit diesem groben Konzept sei die „Heimatscheune“ auf Anhieb in den obersten Rängen der Prioritätenliste für eine Leader-Förderung gelandet. „Damit wären wir auch in der glücklichen Lage, die Höchstfördersumme von 350000 Euro zu bekommen.“ Nach Meinung des Bürgermeisters könnte die Gemeinde mit einem Eigenanteil von 150000 Euro die Förderung beantragen. „Das Geld ist vorhanden, wir können uns das leisten“, sagte Egbert Fitsch. Auf der Sitzung des Gemeinderates wurde dafür ein Beschluss über die außerplanmäßige Ausgabe von 150000 Euro eingebracht. „Uns läuft die Zeit davon“, so Angerns Bürgermeister. Bereits Anfang der kommenden Woche würden die gestellten Anträge von der Leader-Arbeitsgruppe an die zuständige Behörde zur Prüfung weitergereicht. Bis dahin müsse feststehen, ob der Gemeinderat hinter dem Projekt „Heimatscheune“ stehe.
Sanierungsprojekt aufden Weg gebracht
Ein Mitglied des Gemeinderats gab zu bedenken, dass nach der Förderzusage und der anschließenden Sanierung noch Folge- und Betriebskosten auf die Gemeinde und den Verein zukommen würden.
Insgesamt sei das Nutzungskonzept noch sehr variabel, erklärte der Schriftführer der Mahlwinkler Heimatfreunde auf der Sitzung. „Die gesamte Scheune ist für den Verein viel zu groß,“ gesteht Joachim Schmidt. Um die Heimatscheune später zu betreiben, müsste die Nutzung auf breitere Schultern verteilt werden. Mit weiteren Partnern sei diese Aufgabe aber auf jeden Fall zu stemmen.
„Wir haben für die Sicherungsmaßnahmen der Gutsscheune schon Geld in die Hand genommen“, lautete eine weitere Stimme aus dem Gemeinderat. „Wenn wir jetzt entscheiden, das Haus zu erhalten und zu sanieren, wäre dieses Geld nicht umsonst geflossen.“
Einigkeit schließlich bei der folgenden Abstimmung: Bis auf eine Enthaltung stimmten die Mitglieder des Gemeinderates dafür, die außerplanmäßige Ausgabe der Eigenmittel im Haushalt der Gemeinde bereitzustellen. „Es ist wichtig, dass wir das Projekt Heimatscheune Mahlwinkel so intensiv weiterverfolgen“, sagte der hocherfreute Bürgermeister von Angern nach dem Votum.