1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Glindenberg wächst und wächst

Bauland Glindenberg wächst und wächst

Glindenberg wächst weiter. Gerade wurde im Westen begonnen, Erde für ein neues Baugebiet zu bewegen, schon wird ein weiteres geplant.

Von Gudrun Billowie 23.09.2020, 01:01

Wolmirstedt l Im künftigen Wohngebiet Glindenberg-West sind die Baumaschinen in Aktion. Dort wird das Umfeld für zwölf Doppelhäuser und 16 Einfamilienhäuser vorbereitet, Wasser, Strom, Internet, auch Strom für Elektroautoladestationen zu den künftigen Grundstücken gelegt. Die ersten Häuser sollen Mitte bis Ende 2021 schlüsselfertig übergeben werden.

Im neuen Wohngebiet in Glindenbergs Westen darf der Glindenberger Ortschaftsrat den Straßen Namen geben. Die Stadtverwaltung hat darum gebeten. Der Aufgabe widmen sich die Kommunalpolitiker gern. Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt hat außerdem den Ortschronisten Jürgen Wolniczak um Rat gefragt.

„Ich könnte mir vorstellen, die Straße im neuen Wohngebiet An der Berglake zu nennen“, sagt Jürgen Wolniczak. So heißt eines der Flurstücke, die an das neue Baugebiet angrenzen. Er kennt diesen Namen seit jeher, findet ihn ebenfalls auf alten Karten. „Die Namen dieser Flurstücke sind kaum bekannt“, sagt der Chronist, „es wäre doch schön, darauf aufmerksam zu machen.“

Weitere Flurstücke heißen Klosterholz, Kleine Berglake oder Landjägerwiese, doch die grenzen nicht so nah ans Baugebiet.

Auch die Vorschläge der anderen Ortschaftsratsmitglieder beziehen sich auf die Umgebung des neuen Wohngebietes. Unter anderem wurden Kirchweg und Feldstraße vorgeschlagen, verrät Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt.

Bereits am Donnerstag (24. September 2020) will sich der Ortschaftsrat für einen Namen entscheiden. Das Ergebnis wird dem Stadtrat vorgestellt. Der kann im Dezember endgültig beschließen. „Uns ist es wichtig“, sagt Gerhild Schmidt, „dass der Name in unseren Ort, in unsere Landschaft passt.“

Nach Glindenbergs Westen bekommt auch die Glindenberger Straße Nachtweide Zuwachs. Nördlich der bereits vorhanden Häuser sollen weitere entstehen. Der Bebauungsplan liegt bereits vor, vor allem Glindenberger wollen sich dort ansiedeln. Der Ortsteil scheint attraktiv zu sein. Auch für diejenigen, die hier aufgewachsen sind. „Glindenberger Kinder, die das Elternhaus verlassen haben, möchten sich in ihrem Heimatort ansiedeln“, beobachtet Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt.

Wann in der Nachtweide Baumaschinen anrollen, ist noch unklar. Die Gelegenheit, dem Areal mit den neuen Häusern einen eigenen Namen zu verpassen, wird es wohl nicht geben. Es wird wohl ebenfalls Nachtweide heißen.

Der Bedarf an weiteren Bauplätzen in Glindenberg ist im Bebauungsplan erklärt. Die Begründung deckt sich mit der Beobachtung der Ortsbürgermeisterin. Die nach 1990 im Osten Glindenbergs entstandenen Einfamilienhäuser wurden damals vor allem durch Familien mit Kindern bezogen, heißt es sinngemäß. Damals stieg auch die Einwohnerzahl rasant. Zählte Glindenberg 1995 noch 833 Einwohner, waren es fünf Jahre später bereits 488 mehr, nämlich 1321 im Jahr 2000. Die Kinder von damals sind nun selbst erwachsenen und suchen nach Bauplätzen im Ort. Glindenberger bleiben offenbar gern in Glindenberg.

Diese Entwicklung erklärt vielleicht, warum es zwar immer mehr Platz für Häuser braucht, aber keineswegs mehr Einwohner gibt. Am 31. Dezember 2019 lebten 1265 Einwohner in Wolmirstedts östlichem Ortsteil, 56 weniger als im Jahr 2000. Dennoch: Die Zahl bewegt sich stets um die 1300 Einwohner herum, Glindenberg ist vor Farsleben, Elbeu und Mose der einwohnerstärkste Ortsteil Wolmirstedts.

Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt wundert das nicht. „Wir haben eine gute Anbindung nach Magdeburg, zur Autobahn, S-Bahn, Fahrradwege, eine tolle Kita, rührige Vereine, die Elbe, viel Natur“, gerät sie regelrecht ins Schwärmen, „in Glindenberg wohnen wir idyllisch und doch im Kern des Geschehens.“

Das neue Wohngebiet in der Nachtweide wird also zusätzlichen Wohnraum bieten, wenn auch weniger als in Glindenberg-West. Lediglich 1017 Quadratmeter werden als Bauland ausgewiesen. Wer dort baut, muss zur Begrünung des Ortes beitragen. Je angefangene 200 Quadratmeter versiegelte Fläche muss ein Laubbaum gepflanzt werden. Das sieht der Bebauungsplan so vor. Die Stadt Wolmirstedt beabsichtigt, die Straße auszubauen und einen Wendehammer anzulegen. Neben den künftigen Bewohnern müssen auch Müllabfuhr und Post eine ordentliche Zufahrt vorfinden.

Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt freut sich, wenn auch in den neuen Häusern Kinder groß werden und lockt: „In den nächsten Tagen werden wir auf dem Spielplatz ein neues Spielgerät einweihen.“