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Beratungsstelle Hilfe nicht nur für schwangere Frauen

Die Schwangerschaftsberatungsstelle in Wolmirstedt ist wieder wöchentlich besetzt. Die Beratung geht über Schwangerschaftsthemen hinaus.

10.08.2019, 23:01

Wolmirstedt/Magdeburg l Fragen zu Schwangerschaft, Verhütung, Partnerschaft und Sexualität – sie alle versucht Yvette Veckenstedt in ihrer Beratung zu beantworten. Einmal pro Woche steht die Mitarbeiterin des AWO-Kreisverbandes Magdeburg dafür in einem Raum in der Kindertagesstätte „Pusteblume“ in Wolmirstedt Ratsuchenden Rede und Antwort.

Nach einer kurzen Sommerpause findet die Beratung wieder jeden Montag statt. Probleme, die sie oft hört, sind sowohl unerfüllte Kinderwünsche als auch ungeplante Schwangerschaften. Seit 16 Jahren bietet sie die Beratung in Wolmirstedt bereits an.

Häufig sind es auch Alleinerziehende, erklärt Yvette Veckenstedt, die Fragen zu ihren Rechten und Pflichten stellen. „Sie wollen dann wissen: Was erwartet mich, wenn ich allein für mein Kind sorgen muss?“, erzählt die Sozialpädagogin aus ihrem Arbeitsalltag. Sie gibt unter anderem Hilfestellungen dazu, welche Anträge die Betroffenen zum Beispiel stellen können, um Unterstützung vom Arbeitsamt zu bekommen. „Manchmal wird der Titel meiner Beratung ,Schwangerschafts- und Familienplanung‘ auch missverstanden“, erklärt Yvette Veckenstedt, „denn meine Beratung ist nicht nur für Schwangere da, sondern auch für Partner und Freunde, falls sie mitkommen möchten“. Egal, ob bei einer geplanten oder ungeplanten Schwangerschaft, es sei oftmals gut, wenn Männer auch mit in die Beratung kommen, Wissen sammeln und ihre Frauen auch unterstützen. „Gerade bei jungen Frauen kommen aber oft auch die Mütter mit“, erklärt Yvette Veckenstedt. Die Pflichberatung vor einem Schwangerschaftsabbruch bietet Yvette Veckenstedt ebenfalls an.

Sie klärt darin über alle Möglichkeiten auf: „Wir schauen zum einen auf die private und finanzielle Situation und sehen, wie die Frau den Alltag mit Kind stemmen könnte“. Zum anderen aber erkläre sie auch, was bei einem Schwangerschaftsabbruch passiert.

Wenn sich Frauen für diese Möglichkeit entscheiden, begleitet sie sie auf ihrem Weg und fragt, wie es ihnen dabei geht. Sie ist auch für die Nachberatung da. „Denn der Schwangerschaftssabbruch ist ja immer noch ein Tabu“, sagt Yvette Veckenstedt, deshalb sei es wichtig, dass man mit jemandem darüber reden könne. Ihre Rolle sei dabei, nicht zu beeinflussen und nur beide Möglichkeiten aufzuzeigen. Manchmal passiere es auch, dass eine Frau in ihrer Beratung eine Entscheidung trifft, und diese dann später noch ändert. Die aktuelle Debatte um Werbung für Schwangerschaftsabbrüche habe sie in ihrer Arbeit nicht beeinflusst. „Wir geben den Frauen die Adressen von Ärzten, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten, weiterhin weiter, wie auch zuvor. Wie sollen denn Frauen sonst an Informationen kommen? Es ging immer um Aufklärung, nie um Werbung“, sagt Yvette Veckenstedt. Neben der Beratung in Wolmirstedt ist sie auch in Magdeburg und Haldensleben tätig. Überall kämen viele Frauen mit der Frage in die Beratung, wie sich Beruf und Familie vereinbaren lassen. Yvette Veckenstedt gibt dann zum Mutterschutzgesetz, Problemen mit dem Arbeitgeber, und „vielen Fragen zu Elterngeld und Elternzeit“ Auskunft. In Wolmirstedt kämen auch viele ungeplant Schwangere. Es seien häufig sehr junge Frauen, die dann oft alleinerziehend in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten würden, sagt Yvette Veckenstedt. „Eine Weile gab es auch Probleme mit der Kinderbetreuung, aber inzwischen ist das in Magdeburg schwieriger als in Wolmirstedt“.

Die Beratungstelle ist montags von 13.30 Uhr bis 16.30 in der Kindertagesstätte Pusteblume, Straße der Deutschen Einheit 28, besetzt. Terminwünsche auch unter (0170) 3 02 30 67 oder (0391) 4 06 80 50.