Basketball „Big Rick“ aus Wolmirstedt sagt ganz deutlich: Basketball ist mein Leben
Warum ein Wolmirstedter sich diesem Sport verbunden fühlt, ohne selbst einen Ball in die Hand zu nehmen

Wolmirstedt - Zittertage erlebt Ricky Hoffmeister zurzeit selten. Schuld daran ist Corona, denn die Pandemie lässt kaum zu, dass seine Mannschaft aufs Spielfeld läuft. Dabei haben die SBB Baskets ein großes Ziel: Sie wollen in die zweite Bundesliga aufsteigen.
Fans „Ohrenbande“ fahren zu jedem Spiel
Ricky Hoffmeister ist Fan, hat ein SBB Baskets-Tattoo, einen Fanraum und viele Mitstreiter. Bei den Heimspielen wird die Halle der Freundschaft schnell zur „Hölle“ der Freundschaft. Fans finden sich in Gesängen zusammen, Trommeln schlagen den Takt, Pfiffe der Schiedsrichter werden - je nach Fanmeinung - kommentiert, in den Spielpausen türmen sich die Cheerleader zu Pyramiden auf. Auch bei Auswärtsspielen können sich die SBB Baskets auf ihre Fans um Ricky Hoffmeister verlassen. Als „Ohrenbande“, die von der Ohre, reisen sie mit, machen überall deutlich, wem sie zujubeln. „Wir waren in der letzten Saison ziemlich laut.“ Das letzte haben sie im Oktober in Hannover erlebt, seither schweigen die Trommeln.
Trotzdem: Ricky Hoffmeister weiß, wie es sich anfühlt, wenn ein Spiel seiner Mannschaft ansteht. „Dann stehe ich morgens um Sechs auf und freue mich den ganzen Tag auf das Spiel.“ Den Vormittag verbringt er in der Halle der Freundschaft, baut zusammen mit „megavielen“ anderen Helfern auf, was Spieler, Schiedsrichter, Kampfrichter und Gäste benötigen. Seine Frau kann gerne dabei sein, aber er wird das Gefühl nicht mit ihr teilen. „Beim Basketball will ich einfach ich sein.“
Ricky Hoffmeister ist teil der Fernseh-Doku
Ricky Hoffmeister schätzt den Kontakt zu den Spielern, sie schätzen seine Hingabe, nennen ihn „Big Rick“. Die meisten kommen von weit her, manche aus Amerika oder England. Ricky Hoffmeister sorgt dafür, dass ihre Wohnungen hergerichtet sind. „Sie sind jung und so lange von zu Hause weg. Da sollen sie sich hier wohlfühlen.“ Mit Linus Wascher gehörte nur ein „Eigengewächs“ zur Mannschaft, in ihm war schon als Fünfjähriger bei den Wolmirstedter Baskets der Basketballfunke entfacht worden. „Dass Linus gehen musste, war schwer.“ Der junge Mann musste sich zugunsten seines Studiums von der Mannschaft verabschieden.
Die Geschichte von Ricky Hoffmeister, Linus Wascher und den anderen wurde über ein Jahr lang von einem Fernsehteam dokumentiert. „Built to win“ heißt die Serie, die zweite Folge lief bereits auf dem Youtube-Sportkanal der ARD. Ausschnitte gibt es jeweils Sonnabend in der MDR-Sendung Sachsen-Anhalt heute. Ricky Hoffmeister schaut zu, im eigenen Fanraum.