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Ortschaftsrat stimmte mehrheitlich für Erweiterung des kulturellen Zentrums Bühnenanbau für Bürgerhaus bewegt in Meitzendorf Gemüter

Von Karl-Heinz Klappoth 22.08.2012, 05:20

Das Dorfgemeinschaftshaus in Meitzendorf soll einen Bühnenanbau erhalten, um es künftig verstärkt als kulturelles Zentrum auszubauen. Zusätzlich besteht vor Ort der Bedarf nach mehr Lagerräumen. Auch wenn der Beschlussvorlage auf der jüngsten Ratssitzung mehrheitlich zugestimmt wurde, sind nicht alle im Ort(schaftsrat) von dieser Idee angetan.

Meitzendorf l Das Dorfgemeinschaftshaus in der Lange Straße 23 wird gut frequentiert. Ortsbürgermeister Bernhard Niebuhr spricht sogar von dem kulturellen Zentrum im Dorf. Eine Meinung, die durchgängig von den Ortschaftsräten, aber auch den Vereinen mitgetragen wird. Und dennoch kann keiner der Verantwortlichen exakt sagen, wie viele Veranstaltungen seit 2002, als seinerzeit das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht wurde, durchgeführt wurden.

Die Konturen werden selbst dann nicht klarer, wenn auf die vergangenen drei Jahre zurückgeblickt wird. Dennoch ist man im Meitzendorf davon beseelt, dieses Gebäude als ein kulturelles Zentrum weiter auszubauen. Beispielsweise um einen großzügigen Bühnenanbau. Weil letztlich damit das kulturelle Leben in Meitzendorf, "das ausschließlich durch das Engagement der Vereine getragen wird, weiter angekurbelt werden soll", wie Wilfried Büchner in der Diskussion ausdrücklich hervorhebt. Der Ortschaftsrat der Unabhängigen Wählergemeinschaft spricht damit der Mehrzahl der Räte aus der Seele, hofft daher auf eine schnelle und unbürokratische Umsetzung.

Doch nicht jeder im Ort(schaftsrat) sieht das neue Projekt genauso unkritisch: "Ich halte dieses Vorhaben für überdimensioniert im Verhältnis zur Häufigkeit seiner Nutzung", betont Michael Lange von der SPD.

Und neben seinen "bauphysikalischen Bedenken", gibt es noch einen zweiten, aus seiner Sicht noch triftigeren Grund: "Ich habe einfach etwas gegen die fehlende Vorausschau und Koordination." Was der Ortschaftsrat damit ausdrücken will, sagt er recht deutlich: "Ich habe etwas gegen den verschwenderischen Umgang mit Steuergeldern."

Trotz seiner Bedenken - ähnlich kritisch äußerte sich Ramona Müller (FU) - wurde dem Vorschlag auf der jüngsten außerordentlichen Sitzung bei zwei Stimmenthaltungen zugestimmt.

Das letzte Wort aber hat offensichtlich der Leaderausschuss. Denn Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff hat im Vorfeld angeregt, dieses Projekt für die Prioritätenliste anzumelden. Findet der Bühnenanbau seinen Platz auf dieser Liste, dann wäre eine künftige Förderung auf Grundlage der sogenannten Rele-Richtlinien (Dorfentwicklung und ländlicher Tourismus) möglich.

Wie der Bühnenanbau einmal aussehen soll, auch davon haben zumindestens die Ortschaftsräte bereits eine klare Vorstellung. Durch die Verwaltung wurde ein Magdeburger Architektenbüro mit der Planung beauftragt, das kürzlich den möglichen Anbau auf der Ratssitzung vorstellte.