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Elbeuer und Barleber Bürger wollen sich gegen den geplanten Bau wehren Bürgerinitiative gegen Asphaltmischwerk

Von Gudrun Billowie 03.03.2012, 05:26

In Elbeu, südlich des Mittellandkanals, soll ein Asphaltmischwerk entstehen. Am 20. Februar stimmte der Stadtrat dem Bebauungsplan zu. Jetzt regt sich bei den Bürgern massiver Widerstand.

Wolmirstedt l Am Mittwochabend trafen sich etwa 25 Bürger aus Elbeu und Barleben im Elbeuer Bootshaus und gründeten eine Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau des Asphaltmischwerkes. "Wir wollen kundtun, dass wir uns als Bürger nicht überrollen lassen", sagt Mitinitiator Reinhard Paschold.

Am 7. März um 17.30 Uhr findet im Sportlerheim Elbeu eine Bürgerversammlung statt. Die Stadt Wolmirstedt hat sie anberaumt und Vertreter der Firma Bunte, die das Asphaltmischwerk bauen will, stellen dort ihre Pläne vor. "Bei dieser Veranstaltung wird die Bürgerinitiative ein Statement abgeben", kündigt Reinhard Paschold an.

Der Stadtrat debattiert seit Mitte vergangenen Jahres über den Bau des Asphaltmischwerkes. Im August wurde der Bebauungsplan für das Gebiet südlich des Mittellandkanals geändert. Schon damals stand eine Bürgerversammlung zur Debatte. Die gab es aber nie. Am 20. Februar dieses Jahres stimmten die Stadträte dann über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan ab. Bei dieser Stadtratssitzung waren Reinhard Paschold, Reiner Stackfleth und Gabriele Spohn anwesend. "Erst während dieser Sitzung wurden wir darauf aufmerksam, wie weit die Planung schon vorangeschritten ist", sagt Reiner Stackfleth. Daraufhin suchten die drei das Gespräch mit den Elbeuer Bürgern. "Wir haben festgestellt, dass kaum einer über dieses Asphaltmischwerk Bescheid weiß", so Stackfleth, "die Masse der Bürger ist noch gar nicht richtig informiert."

"Wir haben angefangen, genauer hinzuschauen", sagt Reinhard Paschold - und was sie herausfanden, gefiel ihnen nicht. Der erste Minuspunkt der Anlage sei die Höhe. "Das Werk strahlt weit über den Kanal hinaus", macht Reinhard Paschold deutlich. Das Werk wird 35 bis 38 Meter hoch, der Schornstein sogar 40 Meter. "Die Kanalböschung ist aber nur 15 Meter hoch", zeigt der Elbeuer und nennt noch einen Größenvergleich, der die Höhe des Werkes verdeutlicht. "Die Zehngeschosser in Wolmirstedt ragen nur 30 Meter nach oben."

Was die Mitglieder der Bürgerinitiative außerdem ärgert, ist die Möglichkeit einer Feinstaubbelastung. "Die ganze Anlage wird mit Braunkohlenstaub beheizt", sagt Reiner Stackfleth, "und wenn die Filteranlage nicht ordentlich arbeitet, kommt der ganze Dreck oben raus." Auch die feinen Partikel, die eine Filteranlage womöglich durchlasse, beunruhigen die Bürgerinitiative.

Eine massive Beeinträchtigung der Wohnqualität befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative vor allem durch den Lkw-Verkehr. Zwar sollen die Lkw nicht durch Elbeu fahren, sondern über die Tangente, aber die Elbeuer haben bereits ihre Erfahrungen gemacht. "Wer die letzten zwei Jahre in Elbeu den Umbau des Mittellandkanals miterlebt hat, weiß, dass etliche Lkw die Abkürzung durch Elbeu nehmen", heißt es in einem Schreiben der Bürgerinitiative. Das fürchten die Anwohner nun auch. Schließlich soll das Asphaltmischwerk für den Bau der A14 bei Colbitz gebaut werden. "Da liegt es nahe, die kürzere Auffahrt zur B189 zu nehmen, durch Elbeu über die Jersleber Straße", vermutet die Bürgerinitiative.

Reinhard Paschold hat außerdem herausgefunden, dass die Gemeinden Vahldorf und Barleben den Bau so eines Werkes bereits abgelehnt haben. "Was hat diese Gemeinden wohl dazu bewogen?", fragen Reinhard Paschold und Reiner Stackfleth. "Und was erwartet Wolmirstedt von diesem Werk mit nicht gerade umweltfreundlichem Charakter?" Steuern seien vorerst wohl kaum zu erwarten. Diese und andere Fragen sollen am 7. März geklärt werden.

Die Pläne zum Asphaltmischwerk liegen vom 5. März bis zum 5. April im Wolmirstedter Bauamt öffentlich aus.