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Generation 60+ reagiert mit großem Zuspruch auf Einladung zur Festveranstaltung Bürgermeisterin hofft auf den Einsatz der "jungen Älteren"

Von Constanze Arendt 20.07.2011, 04:38

Die Eingänge des Festzeltes im Eichenbarleber Park waren am Sonntagnachmittag besonders weit für die ältere Generation der Einheitsgemeinde Hohe Börde geöffnet. Die Gemeinde hatte die Einwohner der Generation 60+ zu einer Festveranstaltung eingeladen und beschritt damit neue Wege.

Eichenbarleben. Der Grundstein für diese Veranstaltung wurde eigentlich bereits vor 15 Jahren gelegt. Damals nämlich hatte der Liquidator der damaligen LPG Pflanzenproduktion in Irxleben in einer Vereinbarung mit der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Hohe Börde verfügt, dass die finanziellen Mittel aus Grundstücksverkäufen den Senioren zugutekommen sollen. Nur hinter dem "Wie" stand lange Zeit ein Fragezeichen, bis man in der Gemeinde auf die Idee kam, die Generation 60+ einmal einzuladen.

Viele unter den Eingeladenen sind ein unverzichtbares Gut für die Gemeinde. So gibt es schon einige Omas, die in Kindergärten vorlesen. Andere Frauen und Männer der Generation 60+ engagieren sich im Sport, in der Kultur, in den Kirchen, in der Feuerwehr. "Es gibt zahlreiche Gelegenheiten, sich in den Dörfern nützlich zu machen", sagte Bürgermeisterin Steffi Trittel, als sie zahlreiche Gäste begrüßen konnte, die ihrer Einladung gefolgt waren.

Die Gemeinde hatte nicht nur den Sektempfang und die Kaffeetafel für den Nachmittag organisiert, sondern auch mehrere Busse, die den Transport der älteren Generation nach Eichenbarleben sicherstellten. So stand dem gemütlichen Zusammensein, bei dem die Generation 60+ auch miteinander ins Gespräch kommen konnte, nichts im Wege. Die Unterhaltung übernahmen die nachfolgenden Generationen. Nachdem die Musiker des Sax‘n-Anhalt-Orchesters aus Magdeburg richtig Stimmung in das Festzelt gebracht hatten, gehörte die Bühne dem Nachwuchs aus dem Eichenbarleber Kindergarten. Die Kinder hatten einige Lieder einstudiert, mit denen sie die ältere Generation erfreuten. Unterstützung erhielten sie von einigen Schülerinnen, die Gedichte vortrugen.

"Ich würde mir wünschen, dass der heutige Tag einigen von Ihnen Mut macht, sich freiwillig für unsere Gesellschaft, für unsere Gemeinde zu engagieren", gab Bürgermeisterin Steffi Trittel ihren Gästen mit auf den Weg. Sie betonte, dass die "jungen Älteren" für die Gesellschaft sehr wichtig seien. Denn aufgrund ihrer Berufs- und Lebenserfahrung würden sie über einen Schatz verfügen, der den jüngeren Generationen der Hohen Börde auch zukünftig nicht vorenthalten werden dürfte.

Ein Thema lag ihr dabei besonders am Herzen: die gute Nachbarschaft in den Dörfern. "Man kannte und schätzte sich und man fühlte sich heimisch. Besonders einig war man sich, wenn es um das Ansehen und die Leistung des eigenen Dorfes ging und es gab auch Regeln, die weitergegeben wurden", blickte die Bürgermei- sterin zurück. Sie gab zu bedenken, dass Kinder auch heute nicht nur eine Familie, sondern auch Aufgaben, Vorbilder und die Gemeinschaft brauchen. "Diese Gemeinschaft wollen wir sein und Sorge dafür tragen, dass die kommenden Generationen sich bei uns wohlfühlen. Jedes Dorf ist ein Mehrgenerationenhaus!"