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Corona Schwere Zeit für Wolmirstedter Tafel

Hinter den Verantwortlichen der Tafel des DRK-Kreisverbandes Börde in Wolmirstedt liegt ein schweres Jahr.

Von Christian Besecke 22.12.2020, 09:51

Wolmirstedt l Die Corona-Pandemie hat einen Strich durch das neue Konzept gemacht. Die Beschränkungen haben aber dazu geführt, den Ideenreichtum zu fördern. So blicken alle bei der Tafel des DRK-Kreisverbandes Börde in Wolmirstedt hoffnungsvoll in das neue Jahr.Wie so oft war das Team in Wolmirstedt einmal mehr der Vorreiter für neue Konzepte, die im Kreisverband umgesetzt worden sind. So stellte die Leiterin Soziale Dienste beim DRK, Mandy Oelke, in Wolmirstedt ein neues Konzept Anfang 2020 vor. „Wir wollten weg von der Verteilung in Plastikbeuteln“, schildert sie. „Daher wurden die Räume in der Tafel umgebaut und unsere Mitarbeiter haben dabei kräftig mit Hand angelegt.

Die Kunden konnten sich zumindest einige Wochen lang mit dem neuen System bekannt machen (Volksstimme berichtete). Sie waren nun in der Lage, durch den Tafelraum zu gehen und sich bequem selber zu bedienen. Obst und Gemüse waren auf diese Weise in gewünschten Mengen und ohne besondere Vorgaben verfügbar. Das war dem DRK ganz recht, denn leicht verderbliche Lebensmittel müssen beizeiten an den Mann oder die Frau gebracht werden, zumal die Spendenbereitschaft dafür gegeben war. „Das alles kam auch richtig gut bei den Menschen an“, erinnert sich die Leiterin. „Aber dann kam Corona ins Land und wir mussten wieder zu den alten Bedingungen zurückkehren und sie sogar noch verschärfen.“ Das war natürlich ein nicht unbedingt zu erwartender Einschnitt.

Das bedeutet, seitdem erfolgt die Ausgabe wieder in den althergebrachten Beuteln. Diese werden von den Mitarbeitern vorbereitet und dann aus dem Fenster heraus an die Kunden vergeben. „Das wird auch noch eine ganze Weile so weiter gehen“, sagt Mandy Oelke. Schade sei es nur um das neue Konzept, welches danach auch in Oschersleben und Haldensleben umgesetzt wurde. Auch dort ist das DRK wieder zur Beutelübergabe zurückgekehrt.

Zusätzlich sind Teams unter den Mitarbeitern gebildet worden, sodass auch Krankheitsausfälle gut ausgeglichen werden konnten. „Für die Mitarbeiter in der Ausgabe stellt das zudem einen besseren Schutz dar“, erklärt die Leiterin. „Es sind nicht mehr alle vor Ort und wir halten somit die vorgegebenen Beschränkungen ein.“

Um diese Verantwortung wissen aber alle und sie ziehen mit, schätzt sie ein. In Sachen Spendenbereitschaft profitieren das DRK und somit seine Tafelkunden sogar noch von der Pandemie. „Das mag im ersten Moment komisch klingen, ist aber so“, bestätigt die Leiterin. „Im ganzen Jahr 2020 sind viele Veranstaltungen und Feste ausgefallen, daher war auch eine entsprechende Menge an sonst nicht unbedingt üblichen Waren verfügbar.“

Die sind wiederum den Tafeln zur Verfügung gestellt worden. „Es riefen sogar große Rasthöfe bei uns an und versorgten uns mit den Süßigkeiten, die sonst immer an der Kasse ausliegen“, schildert sie die Situation. „Diese Lebensmittel haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum und dürfen danach nicht mehr verkauft werden.“ Apotheken stellten ebenfalls etliche Verbrauchsmaterialien zur Verfügung. Ohnehin sei die Spendenbereitschaft nach wie vor groß. „Da können wir uns auf unsere Partner verlassen“, betont Mandy Oelke.

Die schon zweite Schließung der Kleiderkammer in diesem Jahr durch den zweiten harten Corona-Lockdown trifft die Tafel schon härter. „Auch für die Frauen, die hier mit großen Einsatz bei der Arbeit sind, tut es mir leid“, sagt Mandy Oelke.

So haben diese den Raum schon selber renoviert und auch Regale selber gebaut. Bis zum 10. Januar ist jedoch nun geschlossen. Danach wird nach den dann aktualisierten Beschränkungen verfahren. Ein besonderer Punkt im Jahresresümee der Leiterin ist den privaten Spendern gewidmet. „Es gibt viele Leute, die ihre Sachen oder Einkäufe aus den Supermärkten bei uns vorbeibringen“, erzählt Mandy Oelke. „Auch Sportvereine unterstützen uns auf diese Weise.“

Eine besondere Aktion hat das DRK erst kürzlich angeboten. Statt der üblichen Feier mit den Kunden gab es als kleines Weihnachtsfest zum Mitnehmen eine warme Mahlzeit bei der speziellen Ausgabe mit dazu. Allein in Wolmirstedt machten 148 Menschen von diesem besonderen Weihnachtsangebot der Tafel Gebrauch.