Coronavirus Sport ist wieder erlaubt

In Wolmirstedt dürfen die Sportplätze wieder genutzt werden. Doch kaum jemand ist dort.

Von Gudrun Billowie 07.05.2020, 01:01

Wolmirstedt l Sportplätze dürfen seit Montag wieder genutzt werden. Das gilt auch für Wolmirstedter Freiflächen wie das Küchenhorn-Stadion, die Sportplätze in Glindenberg und Elbeu sowie das Bootshaus am Mittellandkanal. Die Auflagen sind streng, die Corona-Pandemie ist nicht vorbei, das Virus nicht unschädlich gemacht, Abstand ist weiterhin geboten.

Deshalb dürfen nur fünf Personen auf der Fläche eines halben Fußballfeldes gleichzeitig Sport treiben, einer davon muss der Trainer sein. Der Mindestabstand von 1,50 Meter muss gewahrt bleiben, die Toiletten und Waschbecken müssen verfügbar sein, Duschen und Umkleiden geschlossen bleiben, ebenso die Gastronomiebereiche. Der Wettkampfbetrieb ruht weiterhin, Zuschauer sind nicht erlaubt. Wie gehen Wolmirstedter Sportvereine damit um?

„Ich halte von der ganzen Sache gar nichts“, macht Steffen Seifert deutlich. Der Vorsitzende des Sportvereins Blau-Weiß-Elbe Glindenberg empfiehlt seinem Verein zu warten, bis in Sachen Corona alles wieder sicher ist. „Wir betreiben Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball und Unihockey, da gehört Körperkontakt dazu.“ Er wünscht sich, dass die Sportsaison auch offiziell abgebrochen wird. Das würde allen Vereinen Klarheit geben. Möchte hingegen jemand auf dem Sportplatz einzeln trainieren, stehe dem nichts im Wege - sofern sich ein Trainer findet.

Leer bleiben wird auch der Elbeuer Sportplatz. „Zu einer Fußballmannschaft gehören nun einmal elf Spieler“, sagt Stern-Elbeu-Vorsitzender Olaf Prilloff. Er sieht keinen Sinn darin, dass ein Trainer vier Sportler trainieren soll, die zudem Abstand halten müssen. Er hofft zunächst, dass ab 22. Mai die sportplatzeigene Gaststätte öffnen darf. „Das wäre ein Anfang.“

Nico Liebscher, Vereinsvorsitzender der „Ohrekicker“, möchte seinen Trainern den Aufwand ebenfalls nicht zumuten, nur vier Kinder zu trainieren, zumal Fußball eine Mannschaftssportart ist und zwangsläufig Kontakt erfordert. Der Ohrekicker-Vorstand hat entschieden, jegliches Training bis zum 27. Mai zu untersagen. An diesem Tag tritt die jetzige Verordnung außer Kraft und der Verein will sehen, wie die Lage sich anschließend entwickelt.

Die „Ohrekicker“ trainieren im Küchenhorn-Stadion „Glück auf“, das ist auch die Heimstatt der Leichtathleten des SV Kali Wolmirstedt. „Wir starten wieder“, sagt Abteilungsleiter Birger Orlamünde. Laufen, Werfen und Springen sei auch mit Abstand möglich. Mehrere Fünfergruppen können sich auf der großen Fläche des Stadions verteilen und einander aus dem Weg gehen. Dass die Umkleiden geschlossen sind, sei kein Problem. „Unsere Sportler kommen auch sonst in Sportkleidung zum Training.“

In der nächsten Woche starten auch die Elbeuer Kanuten.