Die Hühnerzucht liegt traditionell in der Familie
Yve Zimmermann aus Samswegen pflegt ein ungewöhnliches Hobby. Ungewöhnlich jedenfalls für seine Altersklasse. Der Zehnjährige züchtet Hühner und Tauben.
Samswegen l In ihrer Freizeit spielen viele Jungs Fußball und verbringen Zeit mit ihren Freunden. All das tut natürlich auch Yve Zimmermann aus Samswegen, aber er hat neben "normalen" Hobbies auch noch ein außergewöhnliches: Er züchtet in alter Familien-tradition Hühner und Tauben.
"Schon immer" fährt Yve mit seinem Opa zu den Geflügelausstellungen im Landkreis und darüber hinaus. "Da war ich immer schon mit den Hühnern und Tauben unterwegs, das ist für mich ganz normal", erzählt der Schüler. Vor drei Jahren dann wollte sein Opa seine Amrocks-Hühner nicht mehr weiterzüchten - für Yve war das der Startschuss seiner persönlichen Züchterkarriere: "Ich habe Papa gefragt, ob ich Opas Hühner haben kann, und er war einverstanden." Später kamen dann noch Tauben dazu: Deutsche Schautippler, schwarz getigert, gesellten sich in seiner Zucht dazu.
Bei seinen Altersgenossen stößt seine Geflügelzucht, die schon eher ungewöhnlich ist, auf geteiltes Echo. Der Zehnjährige berichtet: "Die Mädchen finden es nicht so richtig gut, aber bei den Jungs kommen die Hühner und Tauben besser an."
Der Jungzüchter kann bereits einige Erfolge vorweisen, er ist bereits zweimal Jugendmeister im Verein gewesen, einmal hat es für den Vizemeister gereicht. Einen der Titel konnte er erst am vergangenen Sonntag bei der Schau in Samswegen einstreichen. Auch einen Ehrenpreis des Landesverbandes brachte ihm seine Zucht schon ein.
Der Nachwuchszüchter kennt sich natürlich bestens aus: "Bei der Zucht kommt es auch darauf an, dass der Keil keine weißen Federn hat." Für alle Nichtzüchter heißt dies, dass die besagten weißen Federn auf keinen Fall auf der Unterseite der Tiere auftauchen dürfen. Für Yve Zimmermann ist das natürlich keine Hürde, das beweisen seine gewonnenen Pokale. Zumindest dem Rassegeflügel- und Kaninchenzuchtverein "Taubenthal 1958" in Samswegen scheint so der Nachwuchs nicht auszugehen.
Für die Zukunft hat der junge Züchter große Pläne. Er möchte auf jeden Fall dabei bleiben und sich in der Zucht nach oben arbeiten. Um schon einmal zu schauen, wie es nach der Jugendzüchterzeit weitergehen kann, steht im Dezember mit der ganzen Familie ein Ausflug zur Deutschen Meisterschaft in Leipzig an. "Vielleicht kann Yve ja auch über das Land hinaus Erfolge verzeichnen, das würde uns als Familie natürlich sehr freuen", meint Papa Andreas Zimmermann, seines Zeichens natürlich auch Züchter fürs Federvieh, der auch die eigenen Hühnern richten lassen möchte.
Bei Zimmermanns leben die Hühner noch glücklich mit viel Freilauf auf Gras und Erde zum Scharren: "Sogar überglücklich, denn unsere Hühner haben auch ihren Hahn dabei", sagt der Familienvater. Ein frisches Frühstücksei ist so immer garantiert.