Jubiläum Die Ostendorfs backen mit Leidenschaft
Seit 175 Jahren besteht die Meitzendorfer Bäckerei Möhring schon. Heute arbeiten hier drei Generationen Hand in Hand.
Meitzendorf l Die Bäckerei von Familie Ostendorf liegt mitten in der kleinen Ortschaft. Seit 175 Jahre ist das schon so. Und auch heute liegt die Bäckerei in der Hand der Familie, nach der sie benannt ist. „Ich bin eine geborene Möhring, habe aber eben zur Hochzeit den Namen meines Mannes angenommen“, sagt Bäckermeisterin Kerstin Ostendorf. So heißen auch ihre Kinder nicht mehr Möhring, doch dem Funktionieren des Betriebes tut das keinen Abbruch.
Mittlerweile arbeiten sogar drei Meister in der Bäckerei, denn auch Kerstin Ostendorfs Sohn Marcus hat den Meisterbrief seit 2017 in der Tasche. Sein Opa Erich Möhring, Kerstin Ostendorfs Vater, hat im gleichen Jahr den goldenen Meisterbrief bekommen. „Eigentlich bin ich ja schon im Ruhestand“, lacht er und wischt sich die Hände an, während er in der Backstube steht. Er könne einfach nicht zu Hause sitzen und die Hände still halten. Und so hilft er mit, schafft kleine Kunstwerke, sieht, wie sein Lebenswerk von Tochter und Enkel weitergeführt wird.
Marcus Ostendorf soll und möchte später einmal die Leitung der Bäckerei übernehmen. Allerdings nicht aus Pflichtgefühl der Familie gegenüber, sondern aus purer Leidenschaft. „Ich bin nun mal Bäcker, ich wollte nichts anderen machen“, sagt er. Auch seiner Schwester Leona liegt das Backen wohl im Blut, sie lernt das Konditorhandwerk.
Dem weiteren Bestand der Bäckerei steht bisher nichts im Wege, 2017 haben die Ostendorfs erst in einen neuen Ofen für rund 100.000 Euro investiert. „Nicht nur wir müssen unser Wissen immer wieder auffrischen und an die Wünsche unserer Kunden anpassen, auch die Technik muss stimmen“, sagt Kerstin Ostendorf.
Nur eins kann auch die modernste Technik nicht: Allein backen. Nach wie vor ist der Beruf des Bäckers nichts für Langschläfer. An einem normalen Werktag steht Kerstin Ostendorf zwischen 1 und 1.30 Uhr auf, nachts natürlich. Zu Silvester wird der Nachtschlaf auch mal kürzer, da stehen die Ostendorf schon mal am 30. Dezember vor Mitternacht in der Backstube, um ausreichend Pfannkuchen für alle zu produzieren.
Für die Ostendorf steht fest: Die traditionsreiche Bäckerei in Meitzendorf bleibt weiter in der Hand der Familie. Mit Marcus und Leona Ostendorf steht die jüngste Generation in den Startlöchern, um die Bäckerei weiter in die Zukunft zu führen. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Selbst die Kinder aus der Kita kennen „ihren“ Bäcker und klopfen gern auf Spaziergängen an.