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Ehrennadel Ein lebendiges Lexikon der Geschichte

Für seine Verdienste um die Heimatgeschichte hat Wilfried Lübeck aus Groß Ammensleben die Ehrennadel der Niederen Börde erhalten.

Von Vivian Hömke 17.07.2019, 01:01

Groß Ammensleben l Die Heimatgeschichte der Börderegion, insbesondere der Niederen Börde, wäre ohne ihn heute wohl nicht so gut aufgearbeitet. Er hat sich nicht davor gescheut, Stunden oder gar Tage in verstaubten Archiven zu verbringen und stapelweise Akten in altdeutscher Schrift zu wälzen. Für seine Verdienste und seine jahrzehntelange historische Forschungsarbeit ist Dr. Wilfried Lübeck nun die Ehrennadel der Gemeinde Niedere Börde verliehen worden. Überreicht wurde ihm diese besondere Auszeichnung am Dienstag im Rahmen der Ortschaftsratssitzung in Groß Ammensleben von Gemeindechef Stefan Müller und Ortsbürgermeister Rüdiger Pfeiffer.

„Das ist für mich eine hohe Ehre, da die Heimatgeschichte eine wichtige Rolle einnimmt und ein Bindeglied zwischen den Generationen ist“, sagte Wilfried Lübeck im Gespräch mit der Volksstimme.

„Unzählige Zeitungsbeiträge sowie zahlreiche heimat- und regionalgeschichtliche Vorträge an unterschiedlichsten Orten und zu mannigfaltigsten Themenbereichen zeugen davon, dass Dr. Lübeck an seinem profunden Wissen teilhaben lässt und die Zuhörer für die ins Heute reichende Vergangenheit zu begeistern versteht“, sagte Rüdiger Pfeiffer im Ortsrat.

Unter zahlreichen Publikationen sei Lübecks Name zu finden, darunter Titel wie „Verbindungswege in einer tausendjährigen Kulturlandschaft – Zur Geschichte, Tradition und Kultur in der Niederen Börde“ (2003), „1050 Jahre Groß Ammensleben“ (2015) sowie „Knüppel, Kerzen, Dialog: die friedliche Revolution 1989/90 im Bezirk Magdeburg“ (2009).

Mit außerordentlichem Engagement rege Wilfried Lübeck zudem viele Initiativen zur Denkmalpflege und zum Erhalt historischer Denkmäler sowie bedeutender Zeitzeugen an. Er sei quasi ein wandelndes historisches Gedächtnis und lebendiges Lexikon zur Geschichte der Niederen Börde.

Für Lübeck selbst sei die Auszeichnung auch eine Art Abschiedsgeschenk, sagte er der Volksstimme. Seine Sehkraft habe sich verschlechtert. Die alten Schriftstücke zu lesen, falle ihm inzwischen schwer. Fragen zur Heimatgeschichte beantwortet er aber weiterhin gern. Und wer weiß – vielleicht lässt er sich ja noch einmal zu einem Vortrag hinreißen.