Zehnte Auflage des Berggottesdienstes war vom Beginn der Frauen-Fußball-WM "überschattet" Eine Brücke zwischen Kirche und Fußball gebaut
Zum zehnten Mal bereits luden die Kirchengemeinden aus dem Süden des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt zum Berggottesdienst auf dem Wartberg zwischen Niederndodeleben und Irxleben. Zahlreiche Interessierte waren, zum Teil mit Picknickkörben ausgestattet, angereist, um zu erfahren, dass Kirche und Fußball durchaus zusammenpassen.
Niederndodeleben. Eine Stimmung wie bei einem Fußballländerspiel herrschte am Sonntag auf dem Plateau des Wartbergs. Und das war nicht zuletzt den Pfarrern Erika Schünemann, Peter Herrfurth, Thomas Wolter und Johannes Könitz sowie Gemeindepädagogin Cindy Havelberg und Karl-Michael Schmidt, dem Referenten für die Arbeit mit Kindern, zu verdanken. Sie hatten den Berggottesdienst in diesem Jahr passend zum Beginn der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft gestaltet.
So begann der Gottesdienst nicht nur mit einer La-Ola-Welle, sondern spielten auch Fan-Utensilien und Fußbälle eine übergeordnete Rolle. Manche Gottesdienstbesucher hatten sich auch mit passenden Trikots ausgestattet.
Aber eines war Fakt: Egal, ob in Anzug und Krawatte oder im Fußballshirt – jeder Gast hatte nicht nur auf dem Wartberg seinen Platz, sondern auch auf der Welt. Auf die Frage, ob Kirche und Fußball zusammenpassen fanden die Organisatoren gleich mehrere zustimmende Antworten. Es gibt den Einzug mit Musik ins Stadion, bei Gottesdiensten oder Hochzeiten wird mit Musik in die Kirche eingezogen. Die Fans tragen breite Schals, die Pfarrer manchmal auch. Sowohl in der Kirche als auch im Stadion gibt es Lobgesänge.
Der Wartberg als Kulisse für den Berggottesdienst bot nicht nur Platz für ein kleines Fußballspiel, sondern dabei auch Raum zur Diskussion über Frauenfußball. Wie war das eigentlich früher? Spielen Frauen auch in einer "Mann"-schaft? Warum war Frauenfußball viele Jahre in Deutschland verboten? Dabei gibt es doch sogar in der Bibel Fußballtipps, die die Organisatoren herausgesucht hatten. Doch die Tipps waren nicht nur für das Fußballspielen ratsam, sondern auch für das ganze Leben.
Und so hatten auch die Nicht-Fußballfans unter den Gästen ihren Spaß bei dem Gottesdienst. Im Mittelpunkt standen das Beisammensein und das Gespräch. Etwas ganz Besonderes war der Gottesdienst für zwei Kinder und einen Jugendlichen, die ihre Taufe erhielten. Nach dem Gottesdienst verweilten die meisten noch bei einem Picknick, das inzwischen genauso traditionell ist wie der Berggottesdienst unter freiem Himmel selbst. Und obwohl lange Zeit eine bedrohliche Wolke über dem Wartberg stand, so öffnete doch der Himmel nicht seine Schleusen.