Wahlbeteiligung hoch - Jeder zweite Wahlberechtigte gibt seine Stimme ab Erbe: Wolmirstedter messen neugewählten Bürgermeister an seinem Vorgänger
Wolmirstedt hat gewählt. Mit einer Wahlbeteiligung von rund 48 Prozent haben fast die Hälfte aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Mehr als die Hälfte der Wähler stimmten für Martin Stichnoth. Die Volksstimme hat sich zum Wahlausgang umgehört.
Wolmirstedt l Die Wahlergebnisse der Bürgermeisterwahl sind noch nicht offiziell bestätigt. Der Wahlausschuss tagt heute Abend. Erst wenn dieser Ausschuss die vorgelegten Wahlergebnisse für richtig befunden hat, gibt es ein amtliches Endergebnis.
Eines ist jedoch jetzt schon klar: Die Wahlbeteiligung am Sonntag zur Bürgermeisterwahl war immens. "Sieger dieser Wahl sind schon jetzt die Bürger von Wolmirstedt", hatte der amtierende Bürgermeister Ringhard Friedrich am Sonnabend auf dem Neujahrsempfang bereits mit Hinblick auf die hohe Beteiligung an der Briefwahl gesagt.
Am Ende hatten beinahe die Hälfte aller Wahlberechtigten, rund 48 Prozent, ihre Stimme abgegeben. Von den abgegebenen Stimmen votierten mehr als die Hälfte, nämlich rund 54 Prozent, für Martin Stichnoth. Nach vorläufigem Stand entfielen von 4 730 gültigen Stimmen 2 552 auf den CDU-Kandidaten. Damit wird er in den nächsten sieben Jahren das Stadtoberhaupt von Wolmirstedt sein.
Gisela Gerling-Koehler folgte dem Erstplatzierten mit 22,75 Prozent der Stimmen. Ihr stärkstes Ergebnis erzielte sie in ihrem eigenen Wahlbezirk, in Glindenberg. Dort heimste sie 353 Stimmen und damit 63 Prozent ein.
Den dritten Platz in der Wählergunst ergatterte Frank Senkel mit 11,29 Prozent. Als persönliche Hochburg des als Einzelkandidat angetretenen Grünen entpuppte sich Elbeu. Hier erreichte er seine persönliche Höchstzahl von 17,4 Prozent.
Die Einzelkandidaten Jürgen Bednorz und Volker Kups sowie Detlef Horstmann (Linke) blieben unter zehn Prozent.
Außer Glindenberg entschied Martin Stichnoth alle Wahlbezirke für sich. Am 1. März will der 35-Jährige sein Amt antreten. Damit es einen offiziellen Amtsantritt gibt, wird derzeit im Rathaus eine Terminkette erarbeitet. Es muss eine ofizielle Stadtratssitzung geben, in deren Rahmen Stichnoth in sein Amt ernannt und auf den Bürgermeisterposten vereidigt werden kann. Das soll möglichst noch vor dem 1. März passieren.
Die Wolmirstedter scheinen mit dem Wahlergebnis zufrieden zu sein. Das zeigte zumindest eine nichtrepräsentative Umfrage in der Bevölkerung. "Martin Stichnoth war der kompetenteste aller Kandidaten", meint Manuela Brasch (28), "ich freue mich, dass er so souverän gewonnen hat."
Dieter Hannemann (61) hat große Stücke auf den vorherigen Bürgermeister Hans-Jürgen Zander gehalten. Der war am 20. November verstorben. Sein Tod hatte diese Neuwahl notwendig gemacht. "Ich hoffe, Martin Stichnoth ist die richtige Wahl", sagt Dieter Hannemann, "die Klippe zu seinem Vorgänger ist hoch. Stichnoth ist jung und muss sich beweisen." Ähnlich äußert sich Ina Gehrmann (45). "Der alte Bürgermeister war richtig gut", sagt die blonde Frau, "auch Martin Stichnoth soll sein Bestes für diese Stadt geben. Ich hoffe sehr, dass er es schafft, die Innenstadt zu beleben."
Marlis Knoth kennt Martin Stichnoth aus ihrer Nachbarschaft. "Ein sehr gutes Ergebnis", sagt die 66-Jährige, "ich habe es mir gewünscht und damit gerechnet."