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Empfehlung nährt Hoffnung auf eine schrittweise Sanierung des Niederndodeleber Freibads ab 2015 Experten richten Blick auf die Schwimmbadzukunft

Von Maik Schulz 12.04.2013, 01:14

Für die Zukunft des Niederndodeleber Schwimmbads glimmt ein Funke der Hoffnung. Bei einem Besuch am Beckenrand loteten Planungsexperten, Schwimmbadverein sowie Vertreter aus Ortschaft und Verwaltung Schritte zur Rettung aus.

Niederndodeleben l Der Schwimmbadverein als Pächter des gemeindeeigenen Freibads ist an die Grenzen der Belastbarkeit gestoßen. "Jahr für Jahr flicken wir Stolperfalle für Stolperfalle. Wir tun, was wir können. Sponsoren helfen, die Gemeinde gibt Zuschüsse wie bei der Sanierung des Kinderbeckens. Aber es ist und bleibt Flickwerk", unterstrich Florian Pötzsch der Vorsitzende des Vereins "Schrotetal".

Der 50 Jahre alten Anlage droht mittelfristig der Kollaps

Allein die Chemikalien für die Wasserbehandlung kosten Jahr für Jahr zwischen 8000und 9000 Euro. Dem stehen Einnahmen von etwa 6000 Euro an Eintrittsgeldern gegenüber. Der Verein organisiert Feste, rackert an freien Wochenenden zwischen Becken und Beachvollballfeld. Unterm Strich wird das für den langfristigen Bestand des 50 Jahre alten Schwimmbads nicht reichen. Irgendwann wird der Sanierungsstau zum Kollaps führen. Da waren sich alle Beteiligten einig.

"Eine grundlegende Sanierung muss das Ziel sein, wenn wir das Bad erhalten wollen". betonte Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt bei einem Treffen mit Experten und Vertretern des IGEK-Teams. IGEK steht für "Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept" und ist eine vom Land geförderte Anschluss-Studie an die "Demografiestudie Hohe Börde 2011".

Der Hallenser Wissenschaftler Wolfgang Bock leitet das IGEK-Team und erklärte: "Gerade für einen Siedlungsschwerpunkt wie Niederndodeleben ist dieses Bad wichtig. Wir werden zeigen, dass sich an diesem Standort etwas tut." Der Zustand des Freibades erinnere ihn an die frühere Situation des Nordgermersleber Ökobades, das vor Jahren mit Hilfe der EU zu einem Freizeitbad mit besonderem Charme und umweltfreundlicher Wasseraufbereitung saniert worden war. "Einen ähnlichen Charme müssten die Sanierungspläne für Niederndodeleben auch bekommen", fand Bock.

Vorstellbar seien eine Einbindung der Schulen oder die Nutzung von Wärme der Niederndodeleber Biogasanlage für die Aufheizung des Badewassers. Ortsbürgermeister Wolfgang Schmid schlug gar die Idee eines Campingplatzes am Schroteufer vor. Und ein erstes Sanierungskonzept gibt es sogar schon. Der im Jahr 2012 verstorbene frühere Bauausschussvorsitzende Peter Nellen war Bauingenieur und hatte einen Entwurf erarbeitet - mit geschätzten Sanierungskosten von 1,6 Millionen Euro.

Empfehlung: Gemeinde soll Schwimmmeister bezahlen

Die Runde vom Beckenrand verständigte sich darauf: Anknüpfend an dieses Konzept soll nun das Bauamt der Gemeinde zusammen mit dem Architekten des Nordgermersleber Ökobades, Gerd Neemann, einen Sanierungsplan in kleinen Etappen ausarbeiten. Mit Fördermitteln der EU für den ländlichen Raum ist vor 2015 nicht zu rechnen, erklärte Wolfgang Bock. Dennoch sollte die Gemeinde gerüstet sein und einen nachvollziehbaren Sanierungsplan in der Schublade haben. Kleine, in sich schlüssige Sanierungspakete etwa für technische Anlagen, für die Gebäude und vor allem für das Herzstück, die grundlegenden Sanierung des Beckens, sollen jetzt vorbereitet werden.

Als kurzfristige Hilfe für den Schwimmbadverein empfahl die Runde der Gemeinde, ab 2014 die Personalkosten für den Rettungsschwimmer zu übernehmen.