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Schrankenanlage noch nicht mit dem neuen Stellwerk verknüpft - Laut Bahn sind "umfangreiche Planungen" nötig Fahrer genervt: Schranken bleiben zu lange unten

Von Gudrun Billowie 18.12.2012, 02:25

Die Schranken zwischen Wolmirstedt und Glindenberg machen Autofahrern das Leben schwer. Für die fünf Kilometer lange Strecke müssen sie mittlerweile 15 bis 20 Minuten einplanen. Die Schranken geben den Weg nicht frei.

Wolmirstedt l Ulrich Höhne wohnt in Glindenberg und fährt regelmäßig nach Wolmirstedt. Zum Einkaufen, zum Bahnhof oder einfach so. Für die fünf Kilometer brauchen Autofahrer normalerweise etwa fünf Minuten. Wenn da nicht ein Hindernis wäre. Die Schranken. "Wir müssen immer aufpassen, dass wir nicht zur vollen oder zur halben Stunde an die Bahnschranken kommen", sagt Ulrich Höhne, "da steht man mitunter eine Viertelstunde."

Diese lange Wartezeit mutet seltsam an, zumal erst in diesem Jahr das Stellwerk erneuert wurde. Warum also diese lange Wartezeit? "Der Bahnübergang zwischen Bahnhofstraße und Glindenberger Straße ist noch mit einer manuell bedienten Vollschrankenanlage ausgerüstet", heißt es aus der Pressestelle der Deutschen Bahn, "diese Vollschrankenanlage wird von einem Schrankenwärter bedient." Ist also noch nicht mit dem Stellwerk gekoppelt. Bevor der Schrankenwärter die Schranken hoch- oder runter kurbelt, muss er sich mit dem Fahrdienstleiter in Leipzig kurzschließen. "Dies dient der Gewährleistung der Sicherheit", heißt es von der Bahn. Findige Zeitgenossen haben herausgefunden, dass die Schranken an den Bahnübergängen Triftstraße/Gartenstraße und Am Küchenhorn längst nicht so lange geschlossen sind, wie die Schranken in Bahnhofsnähe. Die Bahn bestätigt die Aussagen. "Die beiden Banübergange Am Küchenhorn und Triftstraße/Gartenstraße sind mit automatischen Halbschranken ausgerüstet", heißt es von der Bahn, "sie wurden bei der Erneuerung des Stellwerkes technisch angepasst."

Wann die große Schrankenanlage zwischen der Glindenberger Straße und Bahnhofsstraße ebenfalls mit dem neuen Stellwerk korrespondieren wird, ist unklar. "Bis zur vollständigen Anpassung an das neue Stellwerk sind noch umfangreiche Planungen erforderlich", heißt es von der Bahn. Ulrich Höhne weiß, dass er seinen Ärger mit vielen Glindenbergern teilt. Zumal es ja nicht nur nervt, so lange an den Schranken zu stehen, sondern auch den ganzen Tagesplan über den Haufen werfen kann - zum Beispiel wenn man mit dem Zug weiterfahren will. "Für den fünf Kilometer langen Weg von Glindenberg nach Wolmirstedt fahren wir eine halbe Stunde vor der Abfahrt des Zuges los", so Ulrich Höhne, "nur um sicher zu sein, dass wir den Zug nicht vorbeifahren sehen, während wir noch an der geschlossenen Schranke warten." Der Glindenberger kann sich übrigens noch daran erinnern, dass wegen der Wartezeiten bereits in den siebziger Jahren eine Brücke geplant war. "Sie sollte von der Höhe des Handwerkerringes bis in die Seegrabenstraße führen." Von diesen Plänen habe er aber nie wieder etwas gehört.

Inzwischen würde es Ulrich Höhne und allen anderen Menschen, die regelmäßig diesen Bahnübergang queren, genügen, wenn die Schranken nicht gar so lange unten bleiben.