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Papiertonne brannte aus / Qualm zog in die Praxisräume / Operationsbereich bleibt vorerst geschlossen Feuerteufel schlägt zu: Brand am Fischerufer legt Arztpraxis lahm

Von Gudrun Billowie 20.12.2013, 02:05

Wolmirstedt l In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag hat es in Wolmirstedt erneut gebrannt. Am Fischerufer ist eine Papiertonne in Flammen aufgegangen. Der Qualm ist in die anliegende Arztpraxis gezogen, sodass der OP-Bereich vorraussichtlich bis Mitte Januar nicht genutzt werden kann. Die Polizei geht erneut von Brandstiftung aus.

"Um 23.10 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert", sagt Einsatzleiter Dirk Bischoff, "an der Hintertür einer Arztpraxis brannte der Papiercontainer." Auch eine gelbe Tonne war angesteckt worden.

Eine Zeugin habe unmittelbar vor dem Brandausbruch einen lauten Knall gehört und kurz darauf eine Stichflamme beobachtet, heißt es von der Polizei. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Vier Fahrzeuge und 21 Kameraden aus Wolmirstedt und Mose waren vor Ort.

Die Fassade des Hauses wurde durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen. Eine Scheibe in der Tür ist zerborsten. Am größten sind allerdings die Schäden, die Qualm und Ruß innerhalb der Arztpraxis angerichtet haben. Die beiden Doktoren Georg Lange und Klaus Nader mussten am Donnerstag den Praxisbetrieb einstellen. Die Reinigungsarbeiten dauerten den ganzen Tag an. "Freitag ist die Praxis jedoch wieder geöffnet", sagt Dr. Georg Lange.

Der Operationsbereich hingegen bleibt vorraussichtlich noch bis Mitte Januar geschlossen. "Dieser Bereich ist durch den Rauch und Ruß unbenutzbar geworden", sagt Georg Lange, "wir müssen vollständig sanieren." Die medizinischen Geräte sowie etliche Medikamente seien nicht mehr brauchbar oder Apparate müssen möglicherweise durch eine Spezialfirma gereinigt werden. Genaueres lassen die Ärzte umgehend prüfen. Über die Schadenshöhe kann Georg Lange noch keine Angaben machen.

Das Feuer wurde von aufmerksamen Nachbarn entdeckt. Der Mieter, der im Haus bereits geschlafen hatte, konnte rechtzeitig geweckt und aus der Wohnung gebracht werden.

"Wir ermitteln auf den Verdacht der schweren Brandstiftung hin", sagt Polizeisprecher Joachim Albrecht. Zu den Ermittlungen gehört auch, dass die Brandspuren mit denen des Kellerbrandes in der Bahnhofstraße 17a abgeglichen werden. Am Montag Abend war dort vermutlich durch Brandstiftung ein Feuer ausgebrochen.

Auf die Nachbarhäuser des Ärztehauses in der Burgstraße waren vor wenigen Tagen Graffitis gesprüht worden. In Neonfarbe prangt auf mehreren Häusern "Pyro". Die Ermittler vermuten, dass möglicherweise die Sprayer auch die Tonnen in Brand gesetzt haben könnten. Die Polizei sucht nun Zeugen, die Personen, möglicherweise mit Rucksack oder Farbutensilien, gesehen haben.

Wachsamkeit mahnt auch der Stadtwehrleiter Dirk Bischoff an. "Besonders jetzt in der Zeit um Weihnachten und Silvester sollten die Bürger darauf achten, dass ihre Tonnen, wenn möglich, nicht so nah an der Hauswand stehen."

Hinweise nimmt die Polizei in Wolmirstedt entgegen.