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Feuerwehr Nachwuchs bei Barleber Ortswehr

Die Barleber Feuerwehr kann sich über immer mehr Nachwuchs freuen. Allerdings wird in der Umkleide der Platz für die Jugend langsam eng.

Von Gudrun Billowie 07.03.2016, 00:01

Barleben l Die Barleber Feuerwehr setzt auf den Nachwuchs. 17 Kinder gehören derzeit zur Jugendfeuerwehr, jeden Freitag treffen sie sich zur Ausbildung. Dafür sind die Jugendwarte Tino Meinert und Christian Lippelt zuständig und die lassen sich eine Menge einfallen. Sie vermitteln technische Grundlagen und Kniffe der ersten Hilfe. Außerdem dürfen Kinder beim Berufsfeuerwehrtag „brennende“ Radlader einschäumen und einen „Schiffsbrand“ auf dem Mittellandkanal löschen. Das scheint offenbar viele Jungen und Mädchen bei der Stange zu halten.

Die größte Hoffnung der erwachsenen Kameraden ist, dass die Jugendlichen nach dem 18. Geburtstag in den aktiven Dienst eintreten. Und da kommt der Haken. Viele beginnen dann eine Ausbildung oder ein Studium außerhalb Barlebens und sind damit für die Feuerwehr vorerst verloren. Gegen dieses Weggehen schmieden die Jugendwarte einen Plan.

„Wir wollen mit dem Unternehmerbüro zusammenarbeiten“, sagt Tino Meinert. Er hofft, dass die Büromitarbeiter dabei helfen, dass Feuerwehrnachwuchs und örtlich ansässige Unternehmen Kontakte entwickeln, damit die Jugendlichen eine Perspektive in der Heimat bekommen.

Vorerst aber kämpfen die Jugendwarte mit ganz pragmatischen Schwierigkeiten. „Es gibt viel zu wenig Spinde für den Nachwuchs“, sagt Tino Meinert, „auch fehlen Schuhe und Parkas für alle 17 Jugendlichen.“ Ausbildungseinheiten mussten bereits abgebrochen werden, weil die Jugendlichen ohne die spezifische Feuerwehrbekleidung froren.

Dennoch hat die aktive Nachwuchsarbeit bereits Früchte getragen. Ortswehrleiter Daniel Säuberlich wusste zum Jahresende 38 aktive Kameraden in seiner Ortswehr, ein Jahr zuvor waren es erst 34. Es ist eine junge Wehr, der Altersdurchschnitt beträgt 32 Jahre. In der Kinderfeuerwehr, die von Christine Junge geleitet wird, arbeiten 16 Kinder. Von denen wechseln noch in diesem Jahr sechs in die Jugendfeuerwehr über, was das Problem der fehlenden Ausrüstung somit verstärkt.

Im Jahr 2015 rückten die Aktiven zu 74 Einsätzen aus, meistens zur technischen Hilfeleistung. Ein Großbrand musste 2015 gelöscht werden, und zwar am 3. August, als ein Stoppelfeld zwischen Barleben und Wolmirstedt brannte. Die Kameraden waren dabei 10 Stunden und 15 Minuten im Einsatz. Daneben gab es auch Gartenbrände und einen Wohnhausbrand.

Daniel Säuberlich hatte die Gesamteinsatzstunden zusammengerechnet und kam auf 1022 Stunden, in denen die Kameraden zum Retten, Löschen, Helfen oder Bergen unterwegs waren. Durchschnittlich rückten zu den Einsätzen jeweils 13 Kameraden mit aus.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen die Feuerwehrleute bestens ausgebildet sein. 33 Lehrgänge wurden im vergangenen Jahr absolviert. Dabei lernen die Kameraden unter anderem mit den Atemschutzgeräten, dem Sprechfunk oder dem Schlauchboot umzugehen.

Feuerwehr steht aber auch für geselliges Leben im Ort. So richten sie regelmäßig das Osterfeuer aus, einen Tag der offenen Tür, unterstützen die Schützen, die Dorffeste oder begeistern die Jüngsten in den Kitas für die Arbeit mit C-Rohr und Löschwasser.