Übung Feuerwehr übt Ernstfall auf Firmengelände in Wolmirstedt
Die Feuerwehr Wolmirstedt musste am Montagabend zwei Einsatzszenarien abarbeiten. Der Leistungstest der Einsatzkräfte fiel durchaus positiv aus.

Wolmirstedt - Große Aufregung am Montagabend in der Wolmirstedter Schwimmbadstraße. Dort war es gegen 18.45 Uhr zu einem Großeinsatz der Feuerwehr gekommen. Mehrere Fahrzeuge rückten auf dem Firmengelände der Segment-Behälter-Bau GmbH an.
Als die Einsatzkräfte im Halbdunkel anrücken sehen sie sich gleich mit zwei Einsatzlagen konfrontiert. Zum einem steigt Rauch aus einem der Werkstattgebäude auf. Gleichzeitg ruft eine Person laut um Hilfe. Parallel dazu wird ein weiterer Hilferuf laut. Allerdings nicht aus der Werkstatt. Wie ein Zeuge berichtet hält sich im Gebäude noch der Meister auf, er war kurz vor Brandausbruch hineingegangen und nicht mehr aufgetaucht. Sofort geht ein Trupp unter schwerem Atemschutz zur Personensuche in den Trakt vor und wird kurz darauf fündig. Der Meister liegt bewusstlos auf dem Boden. Er muss hinausgetragen werden. Anschließend wird Feuer in der Werkstatt gelöscht. Nach dem Einsatz ist den Feuerwehrmännern die Anstrengung sichtlich anzusehen. Wiegt die Ausrüstung doch mehr als 30 Kilogramm.
Gleichzeitig entdecken die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr den zweiten Hilfesuchenden. Es handelt sich um den Lehrling. Dieser ist unter tonnenschweren Paletten eingeklemmt worden. Mithilfe von pneumatischen Hebekissen und Manpower werden die Paletten vorsichtig, Stück für Stück angehoben. Nach gut 20 Minuten ist der Lehrling befreit und wird dem Rettungsdienst übergeben.
Realistische Einsatzübung
Was sich im ersten Moment nach einem wahren Schreckensszenario für jeden Außenstehenden anhört, ist von den Einsatzkräften durchaus gewollt. Bei den beiden Einsatzszenarien handelt es sich um Übungen. Die Verletzten werden durch sogenannte Dummys, also schwere Puppen, dargestellt.
Laut Einsatzleiter Marcel Tietz seien solche Übungen mehrmals im Jahr Pflicht. „Wir müssen uns immer auf den aktuellen Stand halten und auch schauen ob das gelernte auch wirklich sitzt.“ Bei einem Realeinsatz müsse jeder Handgriff sitzen. „Da bleibt keine Zeit erst nochmal zu hinterfragen, wie die genauen Abläufe sind. Die müssen fest im Kopf sein“, so der erfahrene Feuerwehrmann.
Deswegen sei man auch besonders dankbar, dass örtliche Unternehmen, wie zum Beispiel die Segment-Behälter-Bau GmbH, ihre Örtlichkeiten zur Verfügung stellen würden. „Das macht eine solche Übung nochmal viel realistischer, als wenn wir das nur auf unserem Feuerwehrgelände üben würden.“ Gleichzeitig hätten die Einsatzkräfte auch so die Gelegenheit sich das fremde Gelände für den Fall eines Einsatzes doch noch einmal zu verinnerlichen. „Natürlich hoffen wir dass so ein Ernstfall nie eintritt, aber wenn doch, dann sind wir bereit und kennen auch die Gegebenheiten.“
Die jetzige Übung sei auch für die jungen Führungskräfte wichtig gewesen. „Auch diese müssen im Ernstfall die richtigen Entscheidungen für die gesamte Mannschaft treffen können. Da ist es gut, wenn dann gleich mal zwei Szenarien gleichzeitig abzuarbeiten sind“, so Tietz. Allgemein sei die Übung am Montagabend sehr gut verlaufen. „Unseren Übungsleitern ist jetzt erstmal nichts gravierendes aufgefallen und kleinere Fehler werden wir natürlich auswerten und bei den nächsten Diensten im Rahmen der Ausbildung nochmal üben.“
