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Wetterschäden Drei Stürme setzen den Wäldern zu

Wetter und Pilze haben den Waldbeständen kräftig zugesetzt. Darüber hat die Forstbetriebsgemeinschaft "Lindhorst-Colbitz" informiert.

Von Burkhard Steffen 30.11.2017, 00:01

Colbitz l Die großen Herbststürme „Xavier“ und „Herwart“ sind uns noch in Erinnerung. Die wüteten in den Waldbeständen des Reviers Colbitz aber nicht ganz so stark wie Sturmtief „Paul“ am 22. Juni. „Insgesamt sind den drei Stürmen im Revier Colbitz rund 3000 Festmeter Holz zum Opfer gefallen“, machte Revierförsterin Simone Bruckert die Dimension der Schäden deutlich.

Um Schädlingen keine Angriffsfläche zu bieten, muss der Windwurf schnellstens aufgearbeitet werden. „Dabei haben wir derzeit mit rund 2950 aufgearbeiteten Festmetern einen guten Stand erreicht“, teilte die Revierförsterin mit.

Auf einen weiteren Risikofaktor für die Wälder, die von den Waldbesitzern der Forstbetriebsgemeinschaft „Colbitz-Lindhorst“ bewirtschaftet werden, machte Roland Sterner vom Betreuungsforstamt Letzlingen aufmerksam. Dabei handelt es sich um das so genannte Diplodia-Triebsterben.

„Das ist eine weltweit verbreitete Erkrankung bei Kiefern. Es werden aber auch andere Nadelbäume, beispielsweise Douglasien, befallen“, so der Forstmann. Das Schadbild ist durch absterbende Nadeln und Triebe nach Braunverfärbung gekennzeichnet. „Bei starkem Befall ist mit einer Verblauung des Holzes und damit einer Holzentwertung zu rechnen“, wies Sterner auf die Notwendigkeit einer schnellen Aufarbeitung der befallenen Bestände hin.

„Im Revier Colbitz sind rund 3000 Festmeter Kiefernbestände vom Diplodia-Triebsterben betroffen“, informierte Simone Bruckert. Dabei handelt es sich vor allem um Waldrandlagen oder Feldholzinseln.

Die Ursachen für das Diplodia-Triebsterben sind komplex. „Der Pilz verbreitet sich vermehrt erst nach einer Schwächung der Wirtsbäume aus, wie sie beispielsweise nach Hagelschlag, bei Hitze, schlechter Wasserversorgung oder Wurzelfäule auftritt“, so Simone Bruckert. Auslöser für das vermehrte Auftreten der Diplodia im Revier Colbitz war augenscheinlich der starke Hagelschlag am 22. Juni dieses Jahres.

Eine chemische Bekämpfungsmöglichkeit gibt es nicht. Lediglich ein zügiger Holzeinschlag und Verkauf begrenzt die Holzentwertung und sichert damit den Waldbesitzern noch einen monetären Ertrag. „Bislang sind etwa 1200 Festmeter der vom Diplodia-Triebsterben befallenen Bäume geerntet“, berichtete die Revierförsterin.

Sie bot am Ende der Informationsveranstaltung allen betroffenen Waldbesitzern ihre Hilfe an. Die Revierförsterin hat an jedem Dienstag von 16 bis 18 Uhr in ihrem Büro im Sandbeiendorfer Bürgerhaus Sprechstunde. Darüber hinaus ist sie telefonisch unter 039364/93 19 58 oder 0173/217 15 95 zu erreichen.