Offizielle Übergabe des 2,7 Kilometer langen Radweges zwischen Eichenbarleben und dem Abzweig Wellen Freie Fahrt für Radler an neuer Piste entlang der B1
Der Radweg an der B1 zwischen Eichenbarleben und dem Abzweig Wellen ist seit gestern freigegeben. Gleich zwei Minister traten mit drei Ortsbürgermeistern auf das Radpedal beim Scherenschnitt. Ohne Helm!
Eichenbarleben l Hinten Wachschutz, das Festband vor Augen schwangen sich gestern gut gelaunt Landesverkehrsminister Thomas Webel und Innenminister Holger Stahlknecht mit dem Bundestagsabgeordneten Manfred Behrend (allesamt CDU) aufs Rad. Dass die Sonnenblume (das Zeichen der Bündnisgrünen) auf dem Schutzblech des geborgten Fahrrads prangte, störte Stahlknecht wenig. Als ehemaliger Bürgermeister von Wellen ließ er es sich nicht nehmen, zum Scherenschnitt bei seinen früheren Amtsbrüdern Günter Kohl (Ochtmersleben) und Detlef Binkowski (Eichenbarleben) und dem heutigen Wellener Ortsbürgermeister Michael Zentel vorbeizuschauen. Allerdings hätte den Herren Politikern ein Fahrradhelm gut zu Gesicht gestanden. Als Vorbildwirkung für die Kinder, die ihnen auf dem Radweg folgen werden!
Der Anlass war festlich, eine seit vielen Jahren dauernde Geschichte fand ihr glückliches Ende. Schon Jahre zuvor hatte sich die Hohe Börde, damals noch als Verwaltungsgemeinschaft, für das Vorhaben stark gemacht, war sogar für die Planungskosten in Vorleistung gegangen. 2008 waren zwei 15-jährige Mädchen an der B1 von einem Lkw erfasst worden. Wie durch ein Wunder hatten sie nur leichte Verletzungen erlitten.
Als der Bund die Bereitstellung der 630000 Euro teuren Baukosten mit Mitteln des "Infrastrukturbeschleunigungsprogramms" signalisiert hatte, folgten aufwändige Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern der Radwegflächen. Die Gemeinde Hohe Börde und der Eichenbarleber Ortschaftsrat konnten diese Hausaufgaben zügig erledigen. Minister Webel würdigte: "Ohne das schnelle Handeln der Gemeinde hätten wir nie und nimmer so schnell bauen können." Allzuoft verzögerten sich Webel zufolge Infrastrukturmaßnahmen aufgrund von Einwendungen der Bürger, auch und gerade der Grundstückseigentümer. "Das war hier anders, ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren ist uns so erspart geblieben".
Im Mai rückten die Bagger an. Monate lang musste die B1 per Ampelregelung halbseitig gesperrt werden. Vor allem der Bau einer tropfenförmigen Verkehrsinsel - als Fahrbahnquerung für Radfahrer am Ortseingang von Eichenbarleben - hatte die Sperrung erforderlich gemacht. Der Querungsinsel schließt sich seit gestern eine neue 2,7 Kilometer lange und 2,25 Meter breite Betonpiste an. Damit ist Eichenbarleben von Magdeburg-Olvenstedt aus für Radfahrer sicher erreichbar. Der neue Radweg ergänzt zudem das mehr als 100 Kilometer lange Holunderradwegenetz der Hohen Börde, das alle Ortschaften über gut befahrbare Radtrassen verbindet.