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Haus an der Mühle soll wachsen

Von Gudrun Billowie 26.06.2015, 20:21

Das Landhaus an Auerbachs Mühle soll wachsen. Der Stadtrat hat seine Zustimmung erteilt.

Wolmirstedt l Die Familie Pankonien als Betreiber des Landhauses an der Bockwindmühle will die Gebäude erweitern. Zu den bestehenden 17 Hotelzimmern sollen 15 bis 20 weitere Zimmer entstehen. Damit soll der Betrieb zukunftsfähig gemacht werden. "Manchmal haben wir so viele Reise- oder Tagungsgesellschaften, dass wir unseren Stammgästen absagen müssen", erzählt Anja Pankonien. Das soll sich ändern.

Die 35-jährige hat Tourismus studiert und möchte den Betrieb ihrer Eltern übernehmen. Auch, weil mit ihr die Nachfolge als gesichert gilt, soll in den Betrieb investiert werden. Dazu zählt auch die Erweiterung des Kaminzimmers, damit auch größere Gesellschaften dort Platz finden.

Normalerweise können Unternehmer diese Entscheidungen ohne den Stadtrat treffen. Doch in diesem Fall musste die Kommunalpolitik die Zustimmung geben, da der Landkreis eine Bauvoranfrage der Inhaber abgelehnt hatte, und zwar mit der Begründung, dass Bauvorhaben im Außenbereich der Stadt nicht zulässig seien.

In der Tat ist die Stärkung der Ortskerne das erklärte städtebauliche Ziel. Das Landhaus liegt jedoch am westlichen Ortsrand kurz vor der Auffahrt zur B189, gilt aber als prägend für das Orts- und Landschaftsbild am Eingang zur Stadt, der die Planungshoheit obliegt. Die Verantwortlichen im Rathaus stehen einer Erweiterung des familiengeführten Hotel- und Gaststättenbetriebes positiv gegenüber. Das Vorhaben diene den Belangen der Wirtschaft, der Schaffung von Arbeitsplätzen sowie der Erholung und Freizeitgestaltung der Bürger, heißt es in der Bauleitplanung. Deshalb soll der bestehende Bebauungsplan geändert werden und das erfordert die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Im Zuge der Baumaßnahmen soll unter anderem aus der bisher sehr schmalen Zufahrt eine breitere werden. Zusätzliche Stellflächen sollen angelegt werden. Für die Erweiterung des Kaminzimmers soll ein Teil der Terrasse nach Süden überbaut werden. Die zusätzlichen Zimmer sollen im hinteren nördlichen Bereich des Landhauses entstehen. "Wir wollen die Form und das Ambiente eines Vierseitenhofes schaffen", sagt Anja Pankonien.

Der Anbau nach Norden ist den Erfordernissen des Denkmalschutzes geschuldet. Die bereits im Jahre 1842 errichtete Bockwindmühle muss als Mittelpunkt der Gesamtanlage erkennbar bleiben. Die Mühle gehört dem Landkreis und steht dem Tourismus zur Verfügung. Zu besonderen Anläsen, wie dem deutschen Mühlentag, wird sie in Betrieb genommen.