Trio stellt im gut gefüllten Volkshaus einen neu erschienenen Bildband über das Heidedorf vor Herbert Müllers amüsante Reise in die Colbitzer Dorfgeschichte
Colbitz l Die erste öffentliche Vorstellung des frisch erschienenen Bildbandes "Colbitz - unser Dorf" füllte am Sonnabend das Volkshaus. Ortschronist Herbert Müller hatte das Buch gemeinsam mit den Kennern der Colbitzer Dorfgeschichte, Ernst Nielebock und Klaus Gutsche, konzipiert. Die Schlussredaktion hatte Müller übernommen. Entstanden ist ein Buch mit vielen gegenüber gestellten Dorfansichten von damals und heute, mit Ausrissen aus Kirchenbüchern, Privatarchiven, mit Karten, Anekdoten und Berichten von Zeitzeugen.
"Viele Dorfbewohner haben mit ihren überlieferten Erzählungen, mit ihren Postkarten, privaten Fotos und Hinweisen zum Entstehen dieses Buches beigetragen", erklärte Müller dankend.
Bereits in seinen beiden heimatgeschichtlichen Bänden des "Colbitz-Reports" hatte sich Herbert Müller mit der Dorfgeschichte auseinandergesetzt. "Die Idee zu diesem neuen Bildband ist vor etwa fünf Jahren entstanden, als Buchverlage dem Bürgermeister die Tür einrannten und Bildbände über Colbitz veröffentlichen wollten. Der Bürgermeister hat die Verlagsvertreter zu mir geschickt. Zusammen mit Ernst und Klaus habe ich mir gedacht, das können wir auch selbst."
Die Gemeinde gewährte einen Zuschuss für die Druckkosten des Bildbandes. Das Trio begann zu recherchieren, wühlte in den eigenen Archiven, sprach mit Dorfbewohnern, tauschte sich aus und wertete aus.
In der bebilderten Dorfgeschichte vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute entdecken sich viele Leser selbst wieder - und auch viele ihrer Vorfahren. Das Buch erzählt von den Anfängen des Radballs in Colbitz, von Büchsenmachern und Bäckern, von Stellmachern und Fleischern und auch von alten Straßenbezeichnungen wie der "Jartze", dem ehemaligen Gartenweg des Gutes. Standorte alter Ziehbrunnen, die Geschichte der Bäckerei Plate, des Kaufhauses Hammecke, das später HO wurde, die Überschwemmungen des Hägebachs in den 30er Jahren oder die Wirtsfamilie Schnelle im Volkshaus "Alter Krug" sind nur einige Beispiele dieser konkreter Dorfhistorie.
Müllers neugierige Gäste ergänzten seinen Vortrag am Sonnabend mit eigenen Erlebnissen, mit Erinnerungen an diesen oder jenen Handwerker. Sie genossen den Ausflug in die eigene Kindheit, den Herbert Müller mit seiner amüsanten Art verfeinerte. Und viele Gäste ließen sich die Chance nicht entgegen, das neue Colbitz-Buch - von den Autoren handsigniert - mit nach Hause zu nehmen.