Hilfe bei Suche nach inneren Schätzen
Mit dem Projekt "Schätze heben" soll die seelische Widerstandskraft von Kindern gestärkt werden. Um das zu erreichen, richtet sich das Programm an Erzieherinnen in Kitas. Können sie besser mit Stress umgehen, übernehmen auch die Kinder die Strategien ihrer Bezugspersonen.
Haldensleben l Die Kindertagesstätten Max und Moritz und Märchenburg in Haldensleben sind Teilnehmer eines Modellprojektes mit dem Namen "Schätze heben". Sie sind zwei von drei Einrichtungen im Landkreis Börde, die an dem Projekt teilnehmen. In einer Einrichtung in Hohenwarsleben soll das Projekt ebenfalls laufen. Zur Auftaktveranstaltung des Programms trafen sich Kinder der beiden Einrichtungen in der Kita Max und Moritz aus Haldensleben und feierten den Beginn des Projekts mit Liedern.
Projekt in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen der Kitas
Mit dem Projekt "Schätze heben" soll die seelische Widerstandskraft von Kindern, auch Resilienz genannt, gestärkt werden. Mit dem Begriff Resilienz bezeichnen Forscher zum einen die Annahme, dass einige Menschen besser mit Extremsituationen umgehen können als andere. Aber auch, dass diese Fähigkeit nicht angeboren ist, sondern erlernt werden kann. "Schätze heben" wird von der Kroschke Stiftung für Kinder, der Landesvereinigung Gesundheit Sachsen-Anhalt und der Unfallkasse Sachsen-Anhalt mit 40 000 Euro gefördert. Bis 2014 soll das Programm gehen. Dabei werden kleinere Teams aus dem Personal der teilnehmenden Einrichtungen in der Ohrestadt gebildet. Deren Aufgabe wird es sein, die wissenschaftliche Theorie mit der täglichen Praxis eines Kindergartens zu kombinieren und Arbeitsabläufe in den Kitas zu verbessern, um ein insgesamt besseres Arbeitsklima zu erreichen.
Die Organisatoren des Projektes glauben, dass Resilienz bei Kindern gefördert werden könnte, wenn die Erzieherinnen wüssten, wie besser mit Stress umzugehen sei. Die Kindergartenkinder würden deren Strategien übernehmen und zusätzlich durch einen besseren Umgang miteinander davon profitieren, hofft Claudia Bruchtenkirch. Die Vertreterin der LVG organisiert das Projekt mit. Elke Drebenstedt, stellvertretende Leiterin der Kita Max und Moritz glaubt, dass ihre Einrichtung von dem Programm profitieren könnte. "In unserer Einrichtung sind etwa 200 Kinder und 30 Erzieher. Zahlreiche Übergänge müssen die Mitarbeiter meistern, weil Krippe und Kita unter einem Dach sind. Die Berufsbilder sind längst nicht mehr klar voneinander zu trennen und immer mehr Arbeit fällt auf den einzelnen Mitarbeiter zurück. Wenn es gelingt, besser mit Stress umzugehen, würde das alle erheblich entlasten", schätzt sie ein. Drebenstedt meint, dass es gerade die persönliche Einstellung ist, die in verschiedenen Situationen zu Druck im Umgang miteinander führen kann. Dass für den Umgang miteinander mehr Gelassenheit nötig ist, war den Kindern der Kitas Max und Moritz und der Märchenburg klar. Zur Auftaktveranstaltung sangen sie in ihren Liedern, wie liebenswert Unterschiede sein können.