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Jugendarbeit In der Niederen Börde bestimmt die Jugend mit

Steffen Niemann ist Sozialpädagoge aus Leidenschaft. Er kümmert sich um die mobile Jugendarbeit in der Niederen Börde – und das auf seine ganz eigene Weise.

Von Norma Deneke 07.07.2023, 17:17
Vor allem sportliche Aktionen kommen bei den Kindern und Jugendlichen an.
Vor allem sportliche Aktionen kommen bei den Kindern und Jugendlichen an. Foto: Steffen Niemann

Niedere Börde - Mit einem Sport-Sommer-Feriencamp startet Steffen Niemann in die Ferien. „Ich habe 60 Anmeldungen pro Woche“, sagt der Pädagoge. Und einigen Jugendlichen habe er absagen müssen. Denn irgendwann ist die Kapazität erschöpft. Schon jetzt reichen die Sanitäranlagen am Jersleber See nicht aus, ein Toilettenwagen muss her. Ein Team aus freiwilligen Helfern unterstützt. „Auf die kann ich mich verlassen“, sagt Steffen Niemann anerkennend.

Über die Jahre ist die Nachfrage gewachsen. Die Jüngsten sind gerade sieben Jahre alt, die ältesten 16. Die Mischung sei gut, meint der Fachmann. Sie helfe gerade den „Kleinen“ über so manches Heimweh hinweg. Gekocht wird selbst. Es gibt noch viel vorzubereiten, ehe das erste Camp am 11. Juli starten kann.

Das Feriencamp – zwei Mal vier Tage – hat Tradition. „Angefangen haben wir mal mit 25 Teilnehmern“, erinnert sich der Sozialpädagoge. Dafür werden mitunter weitere Fahrtwege in Kauf genommen. Vorrangig aber sollen die Angebote den Kindern und Jugendlichen aus der Niederen Börde zugute kommen, denn die Gemeinde bezuschusst die mobile Jugendarbeit als freiwillige Leistung.

Ein Treffpunkt für die Jugend schaffen

Aber auch andere Angebote stehen hoch im Kurs. Treffen, Tagesausflüge und mehr stehen vom 7. bis 11. August auf dem Ferien-Programm. „Mir ist es wichtig, möglichst niederschwellige Angebote zu schaffen“, erklärt Steffen Niemann. Er möchte einen Treffpunkt bieten, damit die Jugendlichen wissen, wo sie hin können. Spiel, Spaß und Sport – so lautet seine Devise. Gespräche ergeben sich von allein. Der Pädagoge hat auch für die Sorgen seiner Schützlinge ein offenes Ohr. Und das nicht nur in den Ferien. Denn zur Jugendarbeit in der Niederen Börde gehören auch drei Jugendclubs. In Samswegen, Groß Ammensleben und Dahlenwarsleben gibt es feste Öffnungszeiten.

Mehr Wertschätzung gewünscht

Ein weiterer Baustein ist das Projekt „Jugend und Kommune“. In diesem Rahmen wurde jüngst die „School’s out Party“ in Groß Ammensleben organisiert. „Gut 240 Kinder haben im Regen gewartet, dass es losgeht“, ist Steffen Niemann noch immer begeistert. Es hatte 16 Stunden lang geregnet. Ausfallen lassen? Das war keine Option. Es wurde eben keine Hüpfburg aufgebaut und auch sonst musste improvisiert werden. Die Einnahmen dieser Veranstaltung von „Jugend und Kommune“ kommen der Gemeinde zugute, denn das Projekt fördert Ideen – von Vereinen, Institutionen oder Privatpersonen. Ziel ist es, den Jugendlichen zu ermöglichen, sich einzubringen und aktiv mitzugestalten. Neue Mitstreiter sind jederzeit willkommen.

Weitere Informationen unter https://www.niedere-boerde.de/seite/643803/teilhabeprojekte.html. Unter diese Adresse ist auch das Antragsformular zu finden.

Für Steffen Niemann ist die Sozialarbeit – in der Gemeinde, aber auch an den Schulen - immer mehr eine Notwendigkeit. Leider werde sie von der Politik oftmals nur als notwendiges Übel angesehen. Doch jeder Euro, der in präventive Kinder- und Jugendarbeit fließt, spart am Ende Geld für andere Maßnahmen. „Ich würde mir einfach mehr Wertschätzung wünschen“, sagt er bestimmt.