Brände und Unfälle Jugend der Feuerwehr probt in Barleben den Ernstfall
Der Beruf des Feuerwehrmanns ist so abwechslungsreich wie kaum ein anderer. Erfahren durften das kürzlich die Jungen und Mädchen der Barleber Jugendfeuerwehr. Am Berufsfeuerwehrtag haben sie in 24 Stunden Einsatzbereitschaft mehrere Ernstfälle simuliert.

Barleben - Brennende Container, eine Gasexplosion auf dem Campingplatz und ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten – all das gehört zur Realität bei der Feuerwehr. In der Regel bekommt der Kameradennachwuchs solche Gefahrensituationen aber erst zu sehen, wenn er von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung wechselt. In Barleben durften die Jungen und Mädchen jetzt schon mal in den Alltag einer Berufsfeuerwehr hereinschnuppern.
Dazu haben die Jugendwehren aus Ebendorf, Meitzendorf und Barleben einen 24-Stunden-Dienst simuliert. „Unser jährlicher Berufsfeuerwehrtag trägt zum Kennenlernen der Jugendfeuerwehr-Mitglieder untereinander bei, vertieft erlerntes Feuerwehrwissen und bringt Action sowie Spaß“, sagte Jugendwart Thomas Kube zur Eröffnung der Veranstaltung am Bürgerhaus in Ebendorf. Rund 50 Jugendliche und 20 erwachsene Feuerwehrleute nahmen an der großen Übung teil.
Feuerwehrübungen - das wurde geprobt
Bereits um 10:30 Uhr läutete der Alarm zum ersten Übungseinsatz in einer Kindertagesstätte. Eine Brandmeldeanlage war ausgelöst worden. „Rasch trafen die jungen Brandschutzhüter mit ihren Feuerwehrfahrzeugen an der Einsatzstelle ein und suchten in mehreren Trupps mit Hilfe von sogenannten Laufkarten nach den betroffenen Rauchmeldern“, sagt Barlebens Jugendfeuerwehrwart Tino Meinert zum Ablauf der Übung. Ein Brand konnte nicht festgestellt werden - Fehlalarm. „Wir möchten, dass die Nachwuchskräfte bei den Einsatzszenarien das Gefühl haben, echte Feuerwehrmänner oder Feuerwehrfrauen zu sein. Daher werden die insgesamt sechs geplanten Übungen von erfahrenen Feuerwehrleuten geleitet und möglichst realitätsnah abgearbeitet“, ergänzt Kube. Zur Realität gehören dabei aber immer wieder auch Brandmeldeanlagen, die fehlerhaft auslösen.

Die Zeiten zwischen den Einsätzen wurden derweil für Mahlzeiten, Ausbildungen, Sport und den Auf- und Abbau des Nachtlagers genutzt. Ein weiterer Einsatz folgte am frühen Nachmittag. Eine Gasexplosion wurde auf einem Campingplatz simuliert. „Am Einsatzort angekommen, galt es für die jungen Kameraden und Kameradinnen mehrere Brandstellen und einen verrauchten PKW unter Kontrolle zu bringen“, beschreibt Meinert das Szenario. Oberste Priorität habe, wie bei echten Einsätzen auch, aber die Rettung und Versorgung der verletzten Personen gehabt. Dazu hatten sich sieben freiwillige Statisten Wunden schminken lassen und verschiedenste Verletzungen simuliert.
Neben häufig vorkommenden Standardeinsätzen, wie das Beseitigen einer Ölspur und die Unterstützung des Rettungsdiesntes mit einer Tragehilfe, wurden auch spektakuläre Einsätze geprobt.
Größte Übung war ein simulierter Verkehrsunfall
Spannendes Highlight des Berufsfeuerfeuerwehrtages war demnach der simulierte Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Linienbus mit mehreren verletzten Personen. Es wurde bereits dunkel, als die Jungen und Mädchen ausrückten. „Durch die fiktive Wucht des Aufpralls hatte sich der PKW auf die Seite gedreht und ein Patient war darin eingeschlossen. Mit schwerem Gerät konnte die verletzte Person aus dem Autowrack gerettet und der Einsatz erfolgreich beendet werden“, erklärt Meinert.


Abgeschlossen wurde der 24-Stunden-Dienst dann am Sonntagvormittag mit einem Containerbrand auf dem Gelände der Laempe Mössner Sinto GmbH, der mit Löschschaum bekämpft wurde. Insgesamt hätten die Jugendlichen bei allen Einsätzen Hand in Hand zusammengearbeitet, sagt Meinert. Bereits im März haben die Feuerwehren der Gemeinde Barleben mit den Planungen für das Großereignis begonnen. „Wir danken herzlich allen Sponsoren und Unterstützern, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben“, fasst Thomas Kube den Berufsfeuerwehrtag zusammen.

Als vollen Erfolg bezeichneten auch Abschnittsleiter Dirk Bischoff, Ortswehrleiter Martin Oppermann, Gemeindejugendfeuerwehrwartin Franziska Meinert und der Ortsbürgermeister Manfred Behrens die geprobten Ernstfälle. „So kann eine erfolgreiche Nachwuchsgewinnung aussehen“, würdigte Kreisbrandmeister Matthias Schumann die Entwicklung der Mitgliederzahlen in den Jugend- und Kinderfeuerwehren der Gemeinde.