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Streckenausbau im Bereich Groß Ammensleben Kanalsohle fortan bei 4,25 Meter

Von Klaus Dalichow 29.05.2010, 05:18

Zum Mittelständler-Frühschoppen 2010 gab das Wasserstraßen-Neubauamt Informationen über das weitere Baugeschehen am Mittellandkanal weiter. Mittlerweile sind die Arbeiten zwischen der Eisenbahnbrücke bei Groß Ammensleben und der Straßenüberführung bei Jersleben in vollem Gange. Ausgeführt werden sie von der Möbius AG Hamburg. Die Tochter des Strabag-Konzerns ist auf Wasserstraßenbau spezialisiert

Groß Ammensleben. In den nächsten zwei Jahren wird im Bereich Groß Ammensleben der Wasserspiegel des Mittellandkanals auf 56,50 Meter verbreitert. Die Sohle wird auf 4,25 Meter vertieft. "Dafür nehmen wir die alte Tondichtung auf, heben den Seitendamm aus dem Jahre 2004 teilweise aus", erzählt Ingo Mamerow, Bauleiter für den Streckenausbau. Sohle und Kanalböschung werden mit einer neuen Tondichtung versehen. Die wird im Anschluss mit einer geotextilen Filzmatte überdeckt, auf die Steine geschüttet werden. Auf die Steinschüttung kommt eine Art Mörtelmasse. Durch diesen Verguss werden die Steine untereinander gebunden.

Ist die Südseite verbreitert, erfolgt im Jahr 2011 der Ausbau der Nordseite. Während der gesamten Bauzeit an der Kanaldichtung wird der Stand des Grundwassers kontrolliert und bei Bedarf über Pumpen korrigiert. Der Aushubboden wird auf Ablagerungsflächen westlich des Vahldorfer Hafens sowie südlich des Mittellandkanals in die Gemarkung Wedringen verbracht. Die Transporte des ausgehobenen Erdreiches, des Tones und der Schüttsteine erfolgen nahezu vollständig über den Mittellandkanal.

Auf 85 Prozent der Ausbaustrecke des Kanals zwischen Wolfsburg und Magdeburg-Rothensee wird dem ökologisch verträglichen und wirtschaftlichen Trapez-Profil der Vorrang gegeben. Dabei wird der Kanal überwiegend zur Südseite hin verbreitert, um möglichst viel vom niederen Bewuchs zu erhalten. Was den Kanalausbau im Bereich Groß Ammensleben anbelangt, lief vor sechs Jahren auf der Nordseite bereits die Dammverstärkung. Erhöhte Anforderungen an die Standsicherheit der Dämme von Bundeswasserstraßen machte diese Maßnahme erforderlich. Zwischen Vahldorf und Jersleben wurden damals rund 1,4 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt.

Der veraltete Ausbauzustand und die prognostizierte Verkehrsentwicklung machen den Ausbau des Mittellandkanals erforderlich. Durch die Vergrößerung seines Querschnitts kann der Kanal zukünftig leistungsfähige Schiffe und Schubverbände bis 11,5 Meter Breite und 2,80 Meter Tiefgang aufnehmen. Diese Schiffe haben eine Tragfähigkeit von 2 100 bzw. 3 500 Tonnen.