1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Meseberger tanzen auf dünnem Eis

Karneval Meseberger tanzen auf dünnem Eis

Weil der Saal im Februar nicht genutzt werden konnte, wollen die Meseberger Jecken im Mai feiern. Das kann Ärger bringen.

Von Juliane Just 22.03.2019, 00:01

Meseberg l Die Meseberger Karnevalisten hatten es in der Session 2018/2019 nicht leicht. Der Saal, in dem die Jecken 63 Jahre lang immer feierten, konnte nicht genutzt werden. Ein undichtes Dach war der Grund. Kurzerhand mussten Lösungsvorschläge her. Dann kam ihnen die Idee, den Karneval auf Mai zu verschieben und die Feier in einem Festzelt auf dem Sportplatz zu veranstalten. Das könnte nun Folgen haben.

„Wir haben lange hin und her überlegt. Ausfallen sollte der Karneval jedoch nicht, das war allen Beteiligten klar“, sagt Steffen Schulze, Vorsitzender der Meseberger Karnevalisten. Zuerst stand die Überlegung im Raum, den Karneval im Fe- bruar auf dem Sportplatz zu feiern. „Wir haben uns am Ende dagegen entschieden, es wäre einfach zu kalt geworden“, sagt er. Deswegen haben sich die Jecken auf den 25. und 26. Mai verständigt.

Dafür nimmt der Karnevalverein viel Geld in die Hand – deutlich mehr als sonst. Die Freiluftveranstaltung wird mindestens drei Mal so teuer als die im Saal. Das Zelt, die Bühne sowie Technik auf den Sportplatz zu verlegen, kostet deutlich mehr Geld. „Das wird für uns ein Minusgeschäft. Wir können uns das dieses Jahr leisten. Aber noch ein Jahr ohne Saal wäre eine Katastrophe“, so Schulze.

Die Karnevalisten nehmen also viel auf sich, um den Mesebergern den Karneval trotzdem zu ermöglich. Aber: Das könnte zu einer Strafe und sogar zu einem Ausschluss des Vereins aus dem Landesverband führen. In der Satzung ist festgehalten: „Alle im Landesverband vertretenen Vereine, Clubs oder Gesellschaften verpflichten sich, grundsätzlich die fastnächtlichen Bräuche nur in der kalendermäßig feststehenden Zeit zwischen Silvester und Aschermittwoch bzw. um den ‚Elften im Elften‘ und Aschermittwoch auszuüben“. Denn die Faschingszeit ist begrenzt und dauert vom 11. November bis zum Aschermittwoch des Folgejahres.

Zwei Mahnungen spricht der Landesverband im Falle der Verletzung des Brauchtums aus, dann droht der Ausschluss eines Vereins aus dem Verband. Da sich die Meseberger bisher nichts haben zu schulden kommen lassen, dürfte es bei einer Verwarnung bleiben. Eine zweite Feier außerhalb der Karnevalsession könnte allerdings schwerwiegendere Folgen haben. „Wir machen den Sommerkarneval als Ausnahme“, versichert Steffen Schulze. „Wir machen auch keinen Umzug, sondern lediglich ein kleines Programm mit Disco.“

Verkleidungen seien durchaus erwünscht, sind aber kein Muss an dem Abend des 25. Mai. Die Funkengarden werden auftreten und proben derzeit fleißig, um die Menge zu unterhalten. Am Sonntag, 26. Mai, ist ab 10 Uhr Frühschoppen und ab 15 Uhr Kinderkarneval geplant. Trotz des anrückenden Sommers hofft der Präsident, das Karnevalstimmnug im Festzelt aufkommt.

Das Angebot der Gutensweger Karnevalisten, mit in deren Vereinshaus zu feiern, haben die Meseberger nicht angenommen. „Wir haben uns über die Einladung gefreut. Der Meseberger Karneval ist aber für uns eine Tradition, die auch im Ort bleiben soll“, sagt Steffen Schulze. Im Jahr 2019 steht der große Umzug in Meseberg an, der nur aller fünf Jahre stattfindet. „Dann wird auch alles wieder zur Karnevalzeit stattfinden“, verspricht der Präsident.