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Krankenstand Personalsituation bleibt angespannt

Nachdem die Samsweger Krippe aufgrund des hohen Krankenstands der Erzieher für zwei Tage schließen musste, bleibt die Lage angespannt.

Von Vivian Hömke 13.06.2019, 01:01

Samswegen l Seit Monaten ist die personelle Situation in den Samsweger Kindertagesstätten angespannt. Nachdem sich in der vergangenen Woche zwei weitere Erzieher bei den „Ohrewichteln“ krank gemeldet hatten, konnten die verbliebenen Kollegen nicht mehr und meldeten der Verwaltung eine „Überlastunganzeige“. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch sieben der eigentlich 13 Erzieher im Dienst. Die Verwaltung sah sich gezwungen, die Einrichtung am 6. und 7. Juni kurzfristig zu schließen.

Einige Eltern haben sich daraufhin beim Bürgermeister beschwert und sich auch an die Volksstimme gewandt. Sie fordern die Gemeinde auf, etwas an der Personalsituation zu ändern. Eine Mutter fordert sogar Schadensersatz für die zusätzlichen Urlaubstage und Überstunden, die sie und ihr Mann am Donnerstag und Freitag haben nehmen beziehungsweise leisten müssen sowie eine Beitragskürzung für Juni.

Daniela Baars, Leiterin des Fachdienstes Bürgerdienste, verwies im Gespräch mit der Volksstimme noch einmal darauf, dass die Eltern ihre Kinder an diesen beiden Tagen in einer der anderen kommunalen Kindertagesstätten der Niederen Börde hätten unterbringen können. Dazu hätten sie sich in der Verwaltung melden müssen. „Wir haben die Betreuung sicherzustellen und das machen wir auch“, betonte sie.

Dass eine Einrichtung aufgrund des niedrigen Personalstandes geschlossen werden musste, sei das erste Mal gewesen, sagte Daniela Baars. Seit dem 12. Juni seien zwei Erzieher sowie die gemeinsame Leiterin der Kitas „Fuchsbau“ und „Ohrewichtel“ aus dem Krankenstand zurück, deshalb entspanne sich die Lage ein wenig. „Es bleibt aber angespannt im Juni“, erklärte Daniela Baars. Ab 1. Juli fange bei den „Ohrewichteln“ eine neue Kraft als Nachfolge für eine Kollegin an, die in Rente gegangen ist. Im „Fuchsbau“ kehre ein Erzieher im Juli aus der Elternzeit zurück.

Weitere Erzieher einzustellen, sei nicht so einfach möglich, erläuterte die Fachdienstleiterin. Die Gemeinde halte sich an den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpersonalschlüssel. „Darüber hinaus gibt es jedoch keinen großen finanziellen Spielraum“, erklärte Daniela Baars. Zwar könne im Falle von längeren Ausfällen aufgrund von Krankheit, Schwangerschaft oder Elternzeit befristeter Ersatz eingestellt werden – dieser müsse jedoch in Zeiten des Fachkräftemangels erst einmal gefunden werden. Für Krankschreibungen mit einer Dauer von bis zu sechs Wochen sei es gar nicht möglich, neues Personal einzustellen, ergänzte die Fachdienstleiterin.

Ein Fünkchen Hoffnung auf Besserung der Personalsituation dürfen sich Eltern und Erzieher jedoch machen, zumindest in den kleineren Einrichtungen. Die Verwaltung hat die Idee, die Leiterinnen hinsichtlich der Betreuungsstunden dort freizustellen. So läuft es bereits in den größeren Einrichtungen in Dahlenwarsleben sowie Samswegen. Es würden weitere Stellen für Erzieher geschaffen werden können, da die Leiterinnen dann nicht mehr grundsätzlich bei der Absicherung der Betreuungsstunden eingerechnet werden würden. Sie könnten jedoch im Bedarfsfall mit einspringen. Es handele sich dabei jedoch nur um einen Vorschlag, der dem Gemeinderat unterbreitet werden soll. Dieser müsste sein Okay geben.

In einem Schreiben an den Bürgermeister, das der Volksstimme vorliegt, beschwert sich eine Mutter auch über den Spielplatz der erst 2018 eröffneten „Ohrewichtel“-Krippe in Samswegen. Es gebe zu wenig Schatten, die Kinder seien zu sehr der Sonne ausgesetzt. Außerdem gebe es im Schlafraum keine Rollos, die Erzieher würden die Fenster mit Bettlaken abhängen.

Es gebe sehr wohl Rollos an den Fenstern der Schlafräume, sagte Daniela Baars. Allerdings würden die als Schlafräume konzipierten Zimmer nicht als solche genutzt werden, sondern andere. Was es damit auf sich hat, wolle Daniela Baars im Gespräch mit der Einrichtungsleiterin klären, die jedoch auch erst am 12. Juni aus dem Krankenstand zurückgekehrt sei. „Es ist natürlich grundsätzlich kein Problem, weitere Rollos zu kaufen“, betonte Daniela Baars. Auch bezüglich des Themas Sonnenschutz auf dem Spielplatz wolle die Gemeinde reagieren.