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Küchenhorn Leichtathleten sagen Sportfest ab

Eigentlich waren am Wochenende zwei Sportveranstaltungen im Küchenhorn geplant. Die Leichtathleten haben ihr Sportfest aber abgesagt.

Von Gudrun Billowie 17.08.2016, 01:01

Wolmirstedt l Die Leichtathleten des SV Kali haben ihr Sommersportfest abgesagt. Sie fürchten, dass die Parkplätze nicht ausreichen, weil zur selben Zeit eine Pferdesportveranstaltung im Küchenhorn stattfindet. Außerdem sind sie besorgt, dass die Pferde durch den Knall der Starterpistolen scheuen, sodass von den Tieren eine Gefahr ausgehen kann. Das Leichtathletik-Sommerfest war für Sonnabend, 20. August, geplant

Als Ulrich Müller, Vorsitzender des Reisportvereins „Ohretal“, von der Absage erfuhr, war er betrübt. „Das war nicht unsere Absicht“, betont er. Der neu gegründete Reitsport-Verein, der aus der ehemaligen Pferdesportabteilung des SV Kali hervorgegangen ist, freut sich riesig auf das erste selbst ausgerichtete Turnier, das am Sonnabend und Sonntag, 20. und 21. August, ausgetragen wird.

Ulrich Müller glaubt nicht, dass die Pferde scheuen könnten. „Die Tiere sind Remmidemmi gewöhnt.“ Dass sie beim Knall der Pistolen zusammenzucken, habe Müller einkalkuliert, sieht darin aber nicht mal ein sportliches Problem. „So viel Spielraum haben die Kampfrichter, dass sie diese äußeren Einflüsse bei der Bewertung berücksichtigen.“

Das größere Problem scheint für die Leichtathleten jedoch der Mangel an Parkplätzen zu sein. Eine der geplanten Parkflächen steht nicht zur Verfügung. Das ist seit vier Wochen klar. Sie wird von den Pferdesportlern für die Prüfungen im Dressurreiten sowie Fahrprüfungen der Ein- und Zweispänner genutzt.

Das war so nicht geplant. Diese Prüfungen sollten ursprünglich auf der Festwiese neben dem Reitplatz ausgetragen werden. Doch die ist von Wildschweinen so stark zerwühlt worden, dass die Sicherheit von Pferden und Reitern nicht mehr gewährleistet wäre. Den Reitplatz selbst nutzen allein die Springreiter. Deshalb weichen die Dressurreiter und Fahrer ins Stadion aus.

Wohin sollen nun all die Autos der Besucher, wenn die Fläche von den Reitern genutzt wird? Die Stadtverwaltung bot den Leichtathleten alternativ eine eintausend Quadratmeter große Parkfläche hinter dem Geräteschuppen des Stadions an. Außerdem bestehe die Möglichkeit, heißt es aus der Stadtverwaltung, auf dem Seitenstreifen der Straße Am Küchenhorn zu parken. „Für die geplanten 200 Teilnehmer sollte der Platz ausreichen und die Laufwege nicht zu lang sein“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Leichathleten zählen jedoch noch zwei weitere Mängel auf, die zur Absage des Sommersportfestes führten. Ihnen fehlen Sicherheitsvorkehrungen an der Tribünenrückseite und sie sind unsicher, ob die Lautsprecheanlage wieder installiert wird.

Der Tribünenbereich wurde erst vor kurzem gesichert. Die Tribüne war durch Unterspülungen abgesackt, Teile davon waren für Besucher gesperrt worden. Nun ist die Tribüne gesichert, die Rückwand und das Dach wurden entfernt, allerdings ist der obere Bereich nicht gepflastert, obwohl das geplant war. Eine Absperrung zur hinteren Böschung gibt es nicht. „Das kann für Kinder gefährlich werden“, sorgt sich Birger Orlamünde, Leichtathletik-Chef des SV Kali.

Die Stadt sieht das anders. Als die Tribüne gesichert und das Tribünendach entfernt wurde, musste der Tribünenkörper um etwa zwei Meter verbreitert werden. „Somit ist hinsichtlich einer Absturzsicherung keine rückwärtige Absicherung notwendig“, heißt es aus dem Rathaus. Eine Pflasterung dieses hinteren Tribünenkörpers wird es nach neueren Planungen nicht geben. Im Zuge der Abrissarbeiten der Rückwand musste der Ringbalken, der als Rückenstütze für die Pflasterung dienen sollte, mit entfernt werden. Deshalb wurde während der Bauphase die Variante mit der Aufschüttung gewählt.

Die Lautsprecher wurden im Zuge der Abrissarbeiten ebenfalls entfernt, sollen aber nach Aussagen der Stadtverwaltung am Donnerstag wieder angebracht sein.

Die Leichtathleten hätten sich aufgrund der Probleme eine bessere Kommunikation durch die Stadtverwaltung gewünscht. Die weist den Vorwurf zurück, zumal hinsichtlich der Parkplätze eine Alternative geboten wurde.

„Die Absage unseres Sportfestes trifft besonders die Altersklassen 8 bis 11 hart“, sagt Birger Orlamünde, „es sollte nach den Sommerferien eine Generalprobe für die Bezirksmeisterschaften sein.“

Für Ulrich Müller liegt die Absage der Leichathleten wie ein Schatten über dem Reitturnier. Er sagt auch: „Wir freuen uns trotzdem auf zwei Tage Pferdesport im Küchenhorn.“