Tag der offenen Tür in der Fachschule für Sozialpädagogik Künftige Erzieher können trommeln und basteln
Viele Besucher haben sich beim Tag der offenen Tür über die Ausbildung zum Erzieher oder zum Sozialassistenten informiert. Die Fachschule für Sozialpädagogik hatte geladen.
Wolmirstedt l Lisa Ludewig aus Magdeburg hat bereits Germanistik studiert und möchte nun einen Beruf mit einem praktischen Bezug ergreifen. Erzieherin am liebsten. Darum schaute sie sich am Sonnabend in der evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik um. "Mir gefällt es, dass während der Ausbildung so große Projekte laufen", stellt sie bei ihrem Besuch fest.
Eines der großen Projekte hieß "Abenteuer Tastpiraten". Schon wegen dieses Namens haben sich Felix Lück und René Thrömer als Piraten verkleidet. Die beiden jungen Männer sind im ersten Ausbildungsjahr der Erzieherausbildung. Mit ihrer Projektgruppe haben sie sich eine Woche lang mit dem "Tastpiraten-Projekt" beschäftigt. "Erst einmal haben wir überlegt, was wir überhaupt machen", erzählt Felix Lück, "dann haben wir Ideen entwickelt und umgesetzt. Wir konnten alle Materialien benutzen, die wir in der Schule finden und hatten auch einen kleinen Etat für Neues." Entstanden ist unter anderem ein Barfußpfad, bei dem die Kinder über Laub oder Steine gehen können.
Andere Schüler hatten im Klassenraum einen Dschungel gestaltet. Die Kinder, die mit einem imaginären Bus, der aus Stuhlreihen bestand, durch diesen Dschungel "reisten", hörten von überall Tierstimmen, die sie zuordnen mussten.
"In unserer Ausbildung werden Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt", sagt Schulleiterin Grit Schillack. Sie blickt zurück auf eine 15-jährige Schulgeschichte, in der die Schülerzahl kontinuierlich gewachsen ist. Derzeit werden an der Fachschule für Sozialpädagogik etwa 330 Menschen zu Erziehern oder Sozialassistenten ausgebildet. "Als ich 1999 angefangen habe, waren es etwa 60", erinnert sich Grit Schillak. Damals war das Internat noch in der oberen Etage der Fachschule untergebracht. Inzwischen leben die Internatsschüler auf dem Gelände des Bodelschwingh-Hauses.
"Wir werden uns in Zukunft weiter im religionspädagogischen Bereich profilieren", sagt Grit Schillak. Diese Richtung sei verstärkt in den Kindereinrichtungen gefragt. "Auch wer nicht konfessionell gebunden ist, bekommt das Rüstzeug für diese Arbeit bei uns mit auf den Weg", so die Schulleiterin.
Für die 15-jährige Pascale Marie Sablottny aus Sachsendorf bei Calbe spielt bei der Berufswahl vor allem der Wunsch eine Rolle, später einmal mit Kindern zu arbeiten. Ich habe schon viele Praktika gemacht", erzählt das Mädchen, das mit ihrer Mutter und Freundin in die Fachschule gekommen war. Ob sie sich wirklich in Wolmirstedt bewerben wird, war noch nicht ganz klar. "Aber alles, was ich bisher gesehen habe, gefällt mir."
Die Begrüßung für den Tag der offenen Tür fiel übrigens ohrenbetäubend aus. Die Trommler der Fachschule gaben im Foyer für alle Besucher den Rhythmus vor.