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Küchen, Küchengeräte und Möbel werden im Bleicher Weg 5 händeringend gesucht Lager sind leer, Möbelbörse hofft auf die Hilfe aus der Bevölkerung

Von Karl-Heinz Klappoth 29.06.2011, 06:33

Seit dem 7. März 2005 wird im Bleicher Weg 5 in Wolmirstedt eine Gebrauchtartikelbörse betrieben, um vor allem der wachsenden Zahl an Bedürftigen zu helfen. Doch gerade in den vergangenen Wochen stimmten hier Angebot und Nachfrage nicht mehr überein. Projektleiter Ingo Brach weiß sich keinen anderen Ausweg, sucht die Öffentlichkeit, bittet die Bevölkerung um Hilfe.

Wolmirstedt. Ingo Brach, Projektleiter der Gebraucht-artikelbörse in Wolmirstedt, ist wie er selber von sich sagt, ein ausgesprochener Optimist und eine echte Frohnatur: "Aber schaue ich mir, wie in diesen Tagen, unsere Möbellager an, dann bin ich niedergeschlagen, einfach nur noch traurig. Denn es fehlt zurzeit an allem. Und ohne Spenden aus der Bevölkerung können wir gerade den sozial schwachen Menschen, die so auf unsere Hilfe bauen, nicht helfen."

Der engagierte Projektleiter - der seit dem 7. März 2005 im Bleicher Weg 5 die Gebrauchtartikelbörse leitet, die in Trägerschaft der Umwelt- und Landschaftssanierung Altmark GmbH Beetzendorf ist - hat in den vergangenen sechs Jahren viele Tiefs durchgemacht: "Doch jedesmal, wenn wir für kleines Geld helfen konnten, hat uns das aufgebaut und motiviert. Jetzt aber spitzt sich die Situation extrem zu. Die Wünsche der Menschen, die zu uns kommen, können wir immer weniger erfüllen."

Es trifft vor allem finanziell schwache Bürger, wie die Hartz-IV-Empfänger, aber auch Aus- oder Umsiedler und immer öfter auch plötzlich in Not geratene Menschen. Und der Projektleiter macht auf ein zweites Problem aufmerksam: "An diesem Unternehmen hängen auch die Arbeitsplätze von acht Ein-Euro-Jobbern". Die Konsequenz, arbeitet die Möbelbörse langfristig nicht wirtschaftlich, steht sie über kurz oder lang vor dem Aus.

Was die Möbelbörse daher dringend sucht, sind vor allem Küchen, aber auch Küchengeräte wie Kühlschränke und Elektroherde.

Ingo Brach ist sich sicher, dass sein Aufruf in der Bevölkerung gehört wird. Denn er weiß, dass noch immer viel zu viel aus den eigenen vier Wänden im Sperrmüll verschwindet, "was auf jeden Fall die Not anderer Menschen ein gutes Stück lindern könnte". Und so wird der Projektleiter nicht müde, die Menschen für die Möbelbörse zu sensibilisieren: "Meine Bitte, wer uns helfen will, das heißt, wer etwas abzugeben hat, der soll einfach anrufen. Wir vereinbaren umgehend einen Termin, begutachten die Sachen und holen sie dann auch mit eigenen Fahrzeugen ab. Und dafür ist kein Weg zu weit", appelliert Ingo Brach an alle Bürger, "denn jedes einzelne Stück hilft, die wachsende Not, die auch in unseren Breiten stetig zunimmt, ein kleines Stück zu lindern".

Auf die abschließende Frage, wie die Bürger Kontakt mit der Möbelbörse aufnehmen können, hält er zwei Telefonnummern parat: (039201) 27348 und (0160) 525374, "dann werden wir alle wichtigen Details absprechen."