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MGZ Barleben Fachkräfte durch Kooperationen sichern

Beim Transferdialog in Barleben wurde unter anderem über einen Ausbau der Kooperationen zur Fachkräftesicherung diskutiert.

Von Andreas Satzke 08.06.2016, 01:01

Barleben l Beim sogenannten Transferdialog in Barleben diskutierten Bürger und Amtsträger über die Folgen des demografischen Wandels und Konzepte, um mit damit verbundenen Problemen umzugehen. In den Gruppen „Fachkräftesicherung“ und „Mehrgenerationen“ wurden dazu Ideen erörtert. Als Unterstützung wurden den Teilnehmern thematisch passende Leitfäden zur Verfügung gestellt, die erfolgreiche demografische Projekte in Sachsen-Anhalt vorstellen.

In der Gruppe Fachkräftesicherung wurde unter anderem über die fehlende Bildung sowie das Integrieren von Menschen mit Behindung in den Arbeitsmarkt diskutiert. Angeregt wurde eine stärkere Kooperation mit Hochschulen und der Handwerkskammer Magdeburg. Zudem sollte geprüft werden, ob eine Kooperation mit dem Projekt „hierbleiben!“ möglich ist, um dadurch Fachkräfte zu sichern. Ziel müsste es laut der Teilnehmer zudem sein, die Jugendlichen wieder mehr für Ausbildungsberufe zu sensibilisieren. Auch über eine Kooperation mit dem MGZ und eine sogenannte „Seniorenpatenschaft“ wurde diskutiert. Als Vorbild könnte auch das Programm „Lernen durch Engagement“ aus Halle genommen werden, hieß es weiter.

Die Arbeitsgruppe legte fest, die entwickelten Ideen Sven Fricke als Verantwortlichem für Unternehmen in der Gemeinde Barleben vorzustellen. Zudem sollten die Möglichkeiten der Kooperation mit der Schlüsselprojektgruppe „Bildungslandschaft“ im Demografienetzwerk Barleben und Niedere Börde geprüft werden.

Die Gruppe Mehrgenerationen fasste als eines der Hauptziele, die Arbeit des MGZ auch in den Orten der Niederen Börde auszuweiten. Dazu wurde festgelegt, dass Erika Tholotowsky, Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Niedere Börde, den Vertreter des MGZ, Wolfgang Buschner, zur nächsten Ortsbürgermeisterrunde einlädt, um die Möglichkeiten zu erörtern. Zudem wurde laut, dass es mehr Ansprechpartner und mehr Anlaufpunkte geben müsste. Um diese Ziele umzusetzen, seien die Beteiligung der Verantwortlichen an Vereinsstammtischen und Termine bei den Ortsbürgermeistern nötig.

Auch das Modell eines „Dorfkümmerers“ wurde erörtert. Dabei übernimmt eine Person über 55 Jahre eine ehrenamtliche Stellung im Dorf, um Veranstaltungen zu organisieren, aber auch für die Belange der Bürger einzutreten. Einigkeit herrschte darin, dass es mehr Engagement in den einzelnen Orten benötige, um den Bedarf abzudecken.

„Durch unser gemeinsames Demografienetzwerk mit der Niederen Börde haben wir bereits Projektgruppen geschaffen“, erklärte Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff. „Doch bevor man für viel Geld etwas komplett Neues entwickelt, wollten wir einen Blick in andere Konzepte werfen, um diese vielleicht zu adaptieren“, so Keindorff weiter.

„Ziel dieser Transferdialoge ist vor allem das Sammeln von Ideen“, sagte Corinna Kunert von der Mitteldeutschen Kommunikations- und Kongressgesellschaft (MDKK). Sie moderierte den Transferdialog. „Welche davon wie umgesetzt werden, ist dann die Sache der Gemeinden“, fügte sie hinzu. Um einen weitreichenderen Austausch zu schaffen, wurden zu den Transferdialogen, wenn möglich, auch Außenstehende hinzugeholt. So waren an diesem Abend Kay Gericke, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Biederitz, Marion Zosel-Mohr, Vorstandsvorsitzende und Prozessmanagerin von „Engagierte Stadt Stendal“, und Dieter Klein, bisheriger Vorstandsvorsitzender des Demografie-Beirates des Landes Sachsen-Anhalt, vor Ort, um mit ihren Erfahrungen den Teilnehmern zu helfen.