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Museumsnacht Spannendes mit der Taschenlampe

Taschenlampen standen am Freitag hoch im Kurs im Museum Wolmirstedt. Ohne sie hätten die Teilnehmer der Führung im Dunkeln gestanden.

Von Ariane Amann 05.11.2017, 23:01

Wolmirstedt l Im Nachthemd, mit Schlafhaube und einer Nachtlampe in der Hand tappte Museumsleiterin Anette Pilz am Freitagabend (gespielt) verschlafen aus dem Hinterzimmer. Die Gäste, Kinder mit ihren Eltern und Großeltern, ließen sich auf das Spiel ein und folgten der Museums-Chefin durch die dunklen Räume, immer mit der Taschenlampe in der Hand. Die lieferte nämlich die einzige Beleuchtung in den Räumen, mal abgesehen vom gelegentlichen Kamerablitz.

Anette Pilz erkundete mit den Kindern erst einmal die Werkstätten im Erdgeschoss des Museums. Bei Stellmacher erklärte sie, wie früher Holzräder für Fuhrwerke entstanden sind und ließ die Kinder auch mal mit dem Hobel ausprobieren, wie sich die Bearbeitung von Holz so anfühlt.

Nebenan in der Werkstatt des Hufschmieds ließ Anette Pilz die Mädchen und Jungen erraten, welche Hufeisen welchen Zweck erfüllten. Vom großen Hufeisen für Kaltblutpferde bis zu Hufschuhen für Rinder hatte sie dabei einiges in der Hinterhand. Selbst das Winter-Hufeisen, bei dem ein Tau als Reibungselement gegen Schnee in ein Hufeisen eingebaut wird, erkannten die Kinder gemeinsam aber problemlos. Beim Sattler eine Werkstatt weiter konnten die kleinen Museumsgäste auch probesitzen. „Ein Sattler hat meistens auch Polsterarbeiten erledigt“, wusste Anette Pilz zu erzählen.

In der Ausstellung zur Stadtgeschichte im Erdgeschoss ließ Anette Pilz die Kinder noch auf einer historischen Schulbank Platz nehmen, das Schreiben auf einer Schiefertafel schreiben und Kinderkleidung aus vorangegangenen Jahrzehnten anschauen. In der Zwischenzeit fanden auch die Erwachsenen nach und nach spannende Exponate, über die sie sich austauschten.

Mit den Exponaten der Naturkundeausstellungen ging es im Obergeschoss des Museums weiter. Im Angesicht des ausgestopften Bibers in einer der Vitrinen ließen sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen dazu animieren, einmal auszuprobieren, ob sie wie ein Biber minutenlang die Luft anhalten konnten. „Aber ich glaube, wir überlassen das lieber dem Biber, der kann das besser“, sagte Anette Pilz. Auch vor den anderen Vitrinen wusste sie Informatives zu den Tieren zu berichten.

Zum Ende des Taschenlampen-Abends im Museum hatten Anette Pilz, Heike Bastian und Maja Lehmann wieder ein Picknick auf dem Fußboden vorbereitet. Mit Schnittchen und Süßigkeiten konnten sich die Kinder und ihre Begleiter nach der Runde durch das dunkle Museum stärken.

Wer nun Lust bekommen hat, auch mal mit der Taschenlampe in der Hand das dunkle Museum zu erkunden, der muss sich allerdings ein Vierteljahr gedulden. Die nächste Taschenlampenführung im Museum findet erst wieder Anfang Februar 2018 statt.