1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Musik, Gestaltung und viele Experimente

Berufsbildende Schule in Haldensleben stellt umfangreiches Bildungsangebot vor Musik, Gestaltung und viele Experimente

Von Sebastian Prill und Andra Schmidt 19.03.2013, 01:16

Beim Tag der offenen Tür präsentierte sich die Berufsbildende Schule in Haldensleben interessierten Gästen und künftigen Schülern. Dabei zeigte sich, dass viele Wege zum begehrten Berufsabschluss führen können.

Haldensleben l Das Angebot der Berufsbildenden Schulen in Haldensleben schöpft beinahe alle Möglichkeiten aus, die das Bildungssystem für Schulabgänger bereithält. Ob Abiturient, Real- oder Hauptschüler, für jeden Schulabschluss stehen die Türen der Berufsschule offen. Sogar Schüler ohne Schulabschluss können in der Haldensleber Einrichtung ein berufsvorbereitendes Jahr absolvieren.

Das Ausbildungsangebot des modernen Berufschulzentrums erstreckt sich von Grafik/Design, Metalltechnik bis hin zur Sozialpädagogik. "Unsere Schule ist sehr erfolgreich", berichtet Fachbereichsleiterin Heike Grandtke, die für Wirtschaft und Verwaltung sowie Gestaltung und Gesundheit zuständig ist. Sie erklärt: "Seit acht Jahren bieten wir die Ausbildung zum Sozialpädagogen an und in der Zeit haben nur zwei Schüler ihre Ausbildung nicht beendet."

Das große Engagement der Lehrer dürfte für den Erfolg der Schüler verantwortlich sein. Zum Beispiel lernen die angehenden Erzieher im Fachunterricht Sprache richtiges Lesen. "Dabei genieren sich die Schüler nicht voreinander, wenn sie Kinderbücher vortragen müssen", weiß Karin Eilert. Die Lehrerin für Deutsch und Schriftkultur übt mit den künftigen Betreuern das richtige Betonen von Gedichten und Geschichten. "Die Erzieher sind später in Heimen, Kindergärten oder Krippen angestellt, dabei sollen sie den Kindern zeigen, welchen Spaß der Umgang mit dem Buch machen kann", sagt die engagierte Lehrerin. Weil in der Kita auch Sprache und Sprachfähigkeit vermittelt werden sollen, ist der Unterricht für die Erzieherausbildung obligatorisch.

Neben dem Sprachunterricht, stehen Musik und Gestaltung bei den Schülern und Schülerinnen des Fachbereiches Sozialwesen hoch im Kurs. "Diese Fächer sind ein großartiger Ausgleich zur theoretischen und manchmal etwas trockenen Erziehungswissenschaft", erzählt die Schülerin Franzi Spitzbarth. Ob Linoldruck, Gitarre spielen oder singen, alles wird mit Begeisterung entgegengenommen. Ganz ohne Theorie geht es dann doch nicht. "Momentan haben wir das Thema "Gehirn" im Psychologieunterricht. Richtig spannend", berichtet Juliane Schieweck sichtlich begeistert.

Die Ausbildung zum Sozialpädagogen ist sehr vielseitig. Dementsprechend sind die beruflichen Vorstellungen der Berufschülerinnen sehr unterschiedlich. Jule Pitzner möchte erst einmal Entwicklungshilfe in den Townships Südafrikas betreiben. Ihre Bewerbung hat sie bereits abgeschickt. Was sie dort erwarten wird? "Zunächst einmal zwei Wochen Intensiv-Workshop und Sprachunterricht, danach Hilfeleistungen in Familien und öffentlichen Einrichtungen", sagt sie euphorisch. Franzi Spitzbarth hat andere Pläne. Sie möchte mit 3 bis 6-jährigen Kindern in Kindertagesstätten (Kita) arbeiten. Der Umgang mit den Kindern macht ihr unheimlich viel Freude und sie weiß, dass sie im Kita-System noch einiges bewegen kann. Hingegen sieht Mareike Brinkmann ihre Berufung in der Heimarbeit. Sie erklärt: "Der manchmal schwierige Umgang mit Jugendlichen fordert mich und macht mir Spaß. Ich mag das."

Die Besucher des Tags der offenen Tür waren von der Schule begeistert. Die 15-jährige Magdeburgerin Celine Wierschke hatte von der Schule auf der Magdeburger Berufsmesse erfahren. "Ich möchte später im Kindergarten arbeiten und deshalb die Ausbildung zum Sozialpädagogen machen", verrrät sie. Die Schule in Haldensleben gefällt ihr gut. "Sie ist es auf jeden Fall wert, jeden Tag von Madgeburg hierher zu fahren", findet die Schülerin und ergänzt: "Auch, dass ich hier noch mein Fachabitur machen kann, finde ich richtig gut.

Die Oebisfelderin Kathleen Möller möchte ebenfalls an der Schule ihre Ausbildung zur Erzieherin machen. "Ich trainiere Kinderturngruppen seit ich 15 Jahre alt bin", sagt sie. Als Erzieherin könnte sie ihr Hobby zum Beruf machen und sagt: "Der Umgang hier ist sehr persönlich, auch die Lehrer sind sehr nett", glaubt sie und hofft, mit ihrer Ausbildung eines Tages als Kindergärtnerin arbeiten zu können.