23. Straßenfest in Ackendorf Nachbarn der Dorfstraße sind eine Gemeinschaft
Seit mehr als zwei Jahrzenten eine starke Gemeinschaft – das können die Anwohner der Dorfstraße rund um den nördlichen Straßenstich mit Fug und Recht von sich behaupten. Sie feierten am Sonnabend ihr 23. Straßenfest ausgelassen wie eh und je.
Ackendorf. Trotz meistens übervoller Terminkalender nehmen sich die Nachbarn jedes Jahr im August die Zeit, ein paar Stunden gemütlich zusammenzusitzen, um Neuigkeiten auszutauschen und Spaß bei den inzwischen schon zur Tradition gewordenen Spielen zu haben. So war es auch am vergangenen Wochenende.
Sonst ist eigentlich das erste Augustwochenende Termin für die Straßenparty, doch in diesem Jahr lagen die Ferien so ungünstig, dass man sich auf das letzte Wochenende im August geeinigt hatte.
In jedem Jahr knüpft ein anderer Anwohner die Fäden für die Straßenfete. In diesem Jahr war Cornelia Paasche an der Reihe. Kräftig unterstützt wurde sie dabei von Heike Nieter, die als Auktionatorin den nicht mehr benötigten Hausstand der Anwohner unter den Hammer brachte. Alte Kaffeeservice‘, Rucksäcke, Kerzenhalter, Vasen, alter Wein und vieles andere fanden verzückte Käufer bei einer wirklich spaßigen Versteigerung.
Entstanden war die Idee zur Straßenparty einmal aus einer Bierlaune heraus, und in den ersten Jahren wurde das Zelt auch noch nicht auf der Straße aufgebaut, sondern bei den Anliegern auf den Höfen oder in den Garagen gefeiert. Inzwischen ist die ganze Stichstraße zur Festmeile avanciert. In den vergangenen 20 Jahren wurden an der Straße Häuser renoviert und sogar neu gebaut, das gute Verhältnis der Anwohner hat immer Bestand gehabt. Viele der Gäste hatten zuvor in der Küche gestanden, gebacken und Kaffee gekocht, denn die Kaffeetafel wird immer als "Mitbringparty" gestaltet. Die Eheleute Krause aus der ortsansässigen Blumenbinderei hatten die Tische fein geschmückt.
Für musikalische Unterhaltung sorgten Cornelia Paasche am Akkordeon und Holger Stübing auf der E-Gitarre. Die neun kleinen Gäste, die jüngste war Lilli Altendorf mit zweieinhalb Jahren, vergnügten sich beim Eierlauf und Sackhüpfen, während die Älteren sich im Teebeutel- und Gummistiefel-Weitwurf probierten.
Selbst die Anwohner, die inzwischen nicht mehr in der Dorfstraße wohnen, werden zur Party eingeladen.
So hatten die Organisatoren für die frühere Nachbarin, die 89-Jährige Ruth Zörner, ein Taxi bestellt, um sie aus dem Haldensleber Pflegeheim an die Kaffeetafel zu holen. Und die rüstige Dame hatte jede Menge Spaß am Sonnabend. Das Spektakel zog auch Gäste aus Wanzleben und Magdeburg an, und die gaben sich bei ihren Geboten für die Versteigerung wahrlich keine Blöße. Das 50-Liter-Fass Bier war bald ausgezischt, doch Vorrat war genug vorhanden. Das ist nun mal so, wenn die Dorfstraße in Ackendorf so richtig feiert.