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Bauen Neue Pläne für Groß Ammensleben

Die Niedere Börde hat einen neuen Flächennutzungsplan. Die Gemeinderäte haben jüngst den entsprechenden Feststellungsbeschluss getroffen.

Von Sebastian Pötzsch 23.07.2021, 10:30
Für den Osten Groß Ammenslebens zwischen der Straße Am Kanal und der Tulpenbreite weist der Plan eine Eigenheimsiedlung aus.
Für den Osten Groß Ammenslebens zwischen der Straße Am Kanal und der Tulpenbreite weist der Plan eine Eigenheimsiedlung aus. Foto: Sebastian Pötzsch

Groß Ammensleben - Bereits im Oktober 2018 hatte der Gemeinderat die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes, auch als F-Plan bezeichnet, beschlossen. Ein Jahr später wurde mit der Umsetzung begonnen. So lange hatte es gedauert, bis die Gemeinde einen Zuwendungsbescheid über 80000 Euro erhalten hatte. Die Mittel stammten aus dem Programm „Sachsen-Anhalt Regio“ zur Förderung der regionalen Entwicklung.

Anschließend ging es an die Ausschreibung der Planungsleistungen. Den Zuschlag erhielt letztendlich das Planungsbüro IVW. Dieses hatte im vergangenen Jahr zunächst einen Vorentwurf des künftigen F-Plans vorgelegt. Für die Entwicklung einer Gemeinde ist ein F-Plan, unerlässlich. Dieser zeigt beispielsweise an, welche Flächen für Wohnen, für Gewerbe oder für die Landwirtschaft bestimmt sind.

Rechtskräftige F-Pläne für die einzelnen Ortschaften gab es zwar schon, doch waren diese veraltet. Einerseits muss solch ein Papier immer die Entwicklung der nächsten 10 bis 15 Jahre darstellen, andererseits musste ein Gesamtflächennutzungsplan her, weil sich die Orte mit dem 1. Januar 2004 zur Einheitsgemeinde Niedere Börde zusammenschlossen. Diese Gebietsänderungen wurden in dem neuen F-Plan eingearbeitet. Auch sollen weitere veränderte Rahmenbedingungen, wie beispielsweise der Bevölkerungsrückgang, berücksichtigt werden.

Im neuen F-Plan wird die Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde dargestellt, die sich aus der beabsichtigten baulichen Entwicklung eben dieser Gemeinde ergibt. So sieht es das Baugesetzbuch vor. Beim Flächennutzungsplan handelt es sich also um eine Flächenkarte des gesamten Gemeindegebietes, in der die bestehenden und für die Zukunft erwünschten Nutzungen dargestellt sind. Dies betrifft sowohl Areale, auf denen diese Nutzungen schon vorhanden sind, als auch Gebiete, auf denen diese Nutzung in Zukunft etabliert werden soll.

Flächennutzungspläne sind damit Instrumentarien zur Steuerung gemeindlicher Entwicklungen. Zweck ist also eine in die Zukunft gerichtete konzeptionelle Entwicklungsplanung, die die Bodennutzung bis ins Jahr 2035 darstellt. Dabei sind Ziele der Raumordnung und Landesplanung zu berücksichtigen. Gemeint ist damit beispielsweise der Entwicklungsplan der Regionalen Planungsgemeinschaft Magdeburg und der Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt.

Plan weist mehrere Neubaugebiete aus

Besondere Bedeutung hat ein F-Plan dabei für die Ausweisung von Neubaugebieten. Durch Ausweisung von bisher unbebauten Flächen bringt die Gemeinde ihre Absicht zum Ausdruck, diese Bereiche in einem überschaubaren Zeitraum neu zu entwickeln.

Laut dem jüngst beschlossenem Papier werden in Groß Ammensleben gleich zwei Baugebiete entwickelt. Dabei handelt es sich zum einen um ein Mischgebiet zwischen der Magdeburger Straße und der Bundesstraße 71 im Süden der Ortschaft auf dem Gelände der ehemaligen Kolonie 1 des örtlichen Kleingartenvereins. Hier sollen neben dem Feuerwehrgerätehaus auch Wohnhäuser mit kleinteiligem Gewerbe entstehen. Andererseits sollen im Osten Groß Ammenslebens auf einem Acker zwischen der Straße Am Kanal und der Tulpenbreite eine Eigenheimsiedlung gebaut werden.

Ganz im Norden Samswegens an der Straße Am Sportplatz ist ein Sondernutzungsgebiet für Tierhaltung eingeplant, während an der Jersleber Straße im Südosten sowie an der Straße Kohlenberg jeweils ein Mischgebiet mit Wohnen und kleinteiligem Gewerbe entstehen soll.

Gelände für neues Wohngebiet

Auch Meseberg soll größer werden. So wird ein Gelände östlich der Sporthalle für ein Wohngebiet vorgehalten. In Vahldorf kann an der Gartenstraße sowie nördlich des Pfingstwiesenwegs gebaut werden und in Gutenswegen auf einem Acker östlich des Vahldorfer Wegs. In Klein Ammensleben sind zudem zwei Wohnbaugebiete südlich des Hermsdorfer Wegs und westlich des westlich des Gersdorfer Wegs ausgewiesen.

Im Gegenzug sind mehrere ursprünglich geplante Baugebiete rückentwickelt worden. Das betrifft zum Beispiel ein Areal im Norden Gersdorfs und drei Gebiete im äußersten Westens und im Süden Dahlenwarslebens sowie südlich des Telzgrabens.

Weggefallen ist auch ein ehemals geplantes Baugebiet im Westen Groß Ammenslebens südlich der Landstraße 44 sowie südlich des Mittellandkanals.

Nun muss der Flächennutzungsplan beim Landesverwaltungsamt vorgelegt werden. Sollte die Behörde das Papier genehmigen, ist es noch nicht rechtskräftig. Wirksam wird der F-Plan erst mit der öffentlichen Bekanntmachung im Amtsblatt.