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  7. Ortsteil Farsleben fühlt sich ein gutes Stück vernachlässigt

Rundgang brachte so manche "Schandfleck" zum Vorschein Ortsteil Farsleben fühlt sich ein gutes Stück vernachlässigt

Von Karl-Heinz Klappoth 10.08.2011, 06:33

Stadtrat Klaus Mewes ist nicht nur traurig, er ist auch ein gutes Stück verärgert. In Absprache mit Ortsbürgermeister Rolf Knackmuss hat er in den vergangenen Wochen und Monaten in der Stadt Wolmirstedt immer wieder angemahnt, dass viele öffentliche Stellen im Ortsteil Farsleben ein gutes Stück verkommen.

Farsleben. Doch es tut sich augenscheinlich nichts in der Ortschaft Farsleben, die seit dem 1. Januar 2009 zu Wolmirstedt gehört. Und deshalb wird der gebürtige Farsleber, selbst jahrelang Bürgermeister, nicht müde, immer wieder Veränderung anzumahnen. Das bis dato letzte Mal zur 7. außerordentlichen Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag.

Diese Kritik griff die Volksstimme auf und schaute sich gemeinsam mit Klaus Mewes in dieser Woche in der Ortschaft um. Am Kreis, ein bis dato belieber Treffpunkt in der Ortschaft, war Treffpunkt. Und gleich hier machte das Mitglied des Ortschaftsrates auf ein ursächliches Problem aufmerksam: "Ich weiß nicht, wann das letzte Mal der Platz rund um das Kriegerdenkmal gehegt und gepflegt wurde."

Für den Außenstehenden wird augenscheinlich klar, was den Farsleber anspricht. Die Bänke, die hier aufgestellt wurden, haben seit Jahren keine Farbe mehr gesehen, faulen langsam vor sich hin. Ein Verweilen ist unmöglich. Nicht anders die Grünanlagen, die in einem bedauernswerten Zustand sind. Elli Stewien, 90, die zufällig Augenzeugin wird, betont nachdrücklich, dass sie die Verärgerung versteht, "denn ich weiß es am besten, dass gerade dieser Platz schon bessere Zeiten erlebt hat".

Nicht anders sieht es mit dem Dorfteich aus, "der seinen Namen längst nicht mehr verdient", wie Klaus Mewes, am nächsten Anlaufpunkt erzählt. "Ich bin mir sicher, es dauert nicht mehr lange, dann kippt der Teich um und jegliches Leben ist abgestorben."

Der Farsleber hofft daher auf dringende Hilfe aus dem städtischen Bauhof, "denn der Teich muss schnellstens entgrünt und entschlammt werden, sonst können wir ihn bald zuschütten."

Und ein drittes Beispiel hält Klaus Mewes beim Dorfrundgang vor – das Gemeindehaus unmittelbar neben dem Feuerwehrgerätehaus, dort, wo neben dem Gemeindebüro mehrere Familien untergebracht sind. "Allein, wenn man sich die Fassade anschaut, dann schaudert es einem", macht Mewes seinem Ärger Luft. Dann zeigt er noch auf die vielen Leitungen und Kabel, die lose an der Wand herumhängen, deutet schließlich auf die Kellerfenster, die zwar erneuert, die Arbeiten aber nie beendet wurden – und schüttelt den Kopf.

Auf dem Weg zum Friedhof, der letzten Station des Rundganges, erzählt der engagierte Farsleber, dass noch vor zwei Jahren die Mitglieder von Webers Hof sich hin und wieder trafen, um an der einen oder anderen Stelle des Ortes für klar Schiff zu sorgen, "doch dafür bleibt heute bei der bemessenen Freizeit, keine Zeit mehr".

Klaus Mewes hat nicht zufällig ganz zum Schluss den Weg zum Friedhof eingeschlagen, "denn ein altes Sprichwort besagt, wenn es auf dem Friedhof schlecht aussieht, dann stimmt irgendetwas im Dorf nicht. Also ist es an der Zeit, die Probleme öffentlich zu machen. Wobei ich mir sicher bin, es tut sich recht bald etwas, wenn auch nur in kleinen Schritten".