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Flößerei „Otto und Ottolie“ aus Neuenhofe flößen jetzt im Museum

Dr. Frank Thiel, Präsident der Internationalen Flößervereinigung, war zuletzt in Italien unterwegs. Mit dabei hatte er ein Souvenir aus Neuenhofe. Wie das ins Museum kam.

Von Norma Deneke 18.09.2023, 14:36
Dr. Frank Thiel bei der Fahrt über die Lagune am Dogen-Palast
Dr. Frank Thiel bei der Fahrt über die Lagune am Dogen-Palast Foto: International Assicoation of Timber Rafting

Neuenhofe - Auf Einladung des Vereines „Fameja die Zater e Menadas de la Piave“ nahm Dr. Frank Thiel an der historischen Regatta auf dem Canale Grande in Venedig teil. Deren Floß bildete die Spitze des Konvois der historischen Gondeln und gilt als Dank der Stadt Venedig an die Flößer von der Piave, die Venedig über Jahrhunderte mit Holz versorgten.

„Das war natürlich eine ganz besondere Ehre für mich“, betont Dr. Frank Thiel. Als Gastgeschenk nahm er ein Floßmodell von Volkmar Fleischer aus Neuenhofe mit – doch nicht nur das. Ein weiteres bekam einen ganz besonderen Ehrenplatz. Die Volksstimme fragte bei Dr. Frank Thiel nach, was es damit auf sich hat.

Dr. Frank Thiel, Präsident der Internationalen Flößervereinigung (l.) platziert das Floßmodell aus Neuenhofe im italienischen Museum.
Dr. Frank Thiel, Präsident der Internationalen Flößervereinigung (l.) platziert das Floßmodell aus Neuenhofe im italienischen Museum.
Foto: International Association of Timber Rafting

Ein Floßmodel aus Neuenhofe ist jetzt im Museum zu sehen. Wie kam es dazu?

Zum Abschluss unserer Fahrt zur historischen Regatta von Venedig besuchten wir das Museum der Fameja dei Zatèr e Menadàs de la Piave in Codissago. Das „Museo internazionale degli Zatterie del Piave“ ist ein beeindruckendes Zeugnis der großen historischen Vergangenheit und richtet den Blick zugleich in die Zukunft.

Mehr als 2.000 Exponate über die Flößerei sind gesammelt. Es ist derzeit das einzige Museum über die Flößerei in Italien, das den Weg des Holzes in der Region beschreibt: Vom Fällen der Bäume bis hin zum Bau der Stadt von Venedig – der erste Holzkontrakt über die Lieferung wurde 1592 zwischen den Flößern von Codissago und der Stadt Venedig abgeschlossen - oder der Verwendung in den Sägewerken. Mehr als 3.000 Besucherinnen und Besucher gibt es jährlich.

Als Gastgeschenk wurde vor allem das „Flößerpaar Ottilie und Otto“, gestaltet von Volkmar Fleischer, übergeben. Ich nutze diese Modelle als Gastgeschenk des Präsidenten der Internationalen Flößerei-Vereinigung, die ihren Hauptsitz seit diesem Jahr in Magdeburg hat. Das Floßmodell wird dauerhaft im Museum bleiben.

Steht das Exponat im Rahmen einer Ausstellung?

Es findet einen besonderen Platz im Ausstellungsteil zur Europäischen Flößerei. Dort werden Floßmodelle aus verschiedenen Ländern gezeigt.

In welchem Land werden Sie als Präsident der Internationalen Flößervereinigung ein weiteres Floß aus Neuenhofe überreichen?

Gerade kam die Einladung zu einem Seminar in der Stadt Alba Iulia – Weißenburg in Siebenbürgen, Rumänien - am 28. und 29. Oktober. Ich werde dort teilnehmen, um mit Vertretern des rumänischen Kulturministeriums, regionalen Vertretern und Flößervereinen über ihren Weg zur UNESCO-Anerkennung zu diskutieren.

Rumänien gehört - wie Italien und Frankreich – zu den Ländern, die noch nicht die Flößerei als nationales Kulturerbe anerkannt haben. Deshalb bleibt ihnen der Weg zur UNESCO-Anerkennung noch verschlossen. Das wollen sie, auch mit meiner Hilfe, zukünftig erreichen. Auch dort werde ich Floßmodelle von Volkmar Fleischer als Gastgeschenke an die Stadt Alba Iulia und den Flößerverein „PetroAqua“ aus Petrosani übergeben.