Polizei schließt Brandstiftung als Ursache des Feuers nicht aus Rasthaus "Darrkrug" brennt bis auf die Grundmauern nieder
Der "Darrkrug" – eine einstige Fernfahrer-Raststätte – in der Gemarkung Meitzendorf ist in der Nacht zum Dienstag bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Augenzeugen hatten am Montag gegen 23.10 Uhr den Brand bemerkt und über die Rettungsleitstelle des Landkreises Börde die Feuerwehr alarmiert.
Meitzendorf. Das alleinstehende und augenblicklich ungenutzte Gebäude an der ehemaligen Bundesstraße 71 wird einem Umbau unterzogen. Die jetzigen Besitzer wollten es als gastronomische Einrichtung neu eröffnen. So stand es jedenfalls auf einem Transparent am Giebel geschrieben. Das Gebäude war im Februar ersteigert und dann weiter ver-kauft worden.
Beim Eintreffen der Feuerwehr am Montag stand das Haus bereits zur Hälfte in Flammen. Trotz sofort eingeleiteter Löscharbeiten durch die Einsatzkräfte von fünf Freiwilligen Feuerwehren konnte ein größerer Schaden nicht mehr verhindert werden. Die Schadenssumme wird auf rund 200 000 Euro geschätzt. Die Polizei sperrte die Brandstelle kurzzeitig ab. Ermittler nahmen ihre Arbeit auf und stellten Beweismaterial sicher. "Nach bisherigen Erkenntnissen kann Brandstiftung als Ursache des Feuers nicht ausgeschlossen werden", so Joachim Albrecht, der Sprecher des Polizeireviers Börde in Haldensleben. Er bittet etwaige Zeugen um Mithilfe. Wer Hinweise zu möglichen Tatverdächtigen geben kann oder in den Abendstunden in der Nähe des Gasthauses Fahrzeuge beobachtet hat, sollte sich bei der Kripo in Haldensleben melden (Telefon 03904-4780).
Seit der Verlegung der Bundesstraße 71 vor mehr als acht Jahren war das Gästeaufkommen im "Darrkrug" erheblich zurückgegangen. Daran änderten auch in unmittelbarer Nähe angebrachte Hinweistafeln nichts. Gewählte Vertreter im Ort mahnten vor vier Jahren den Ausbau einer gepflasterten Verbindung zum "Darrkrug" an. Das wurde mit dem Verweis auf eine angespannte Haushaltslage abgelehnt. Ein Ausbau über Fördermittel des ländlichen Wegebauprogramms kam ebenso nicht in Frage, da eine ländliche Nutzung nicht gegeben war. In der Fernfahrer-Raststätte erinnerte eine Tafel an den Weltrekordversuch eines motorlosen Fliegers. Das Flugzeug segelte im Sommer 1931 von der Wasserkuppe in der Rhön bis ins heutige Gemeindegebiet Barleben. Es landete am "Darrkrug". Mitglieder des Magdeburger Traditionsfliegerclubs hatten die Tafel im Juli 2001 bei einer Gedenkfeier angebracht.