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Sanierung Klutturm ist bald wieder begehbar

Die Sanierungsarbeiten am Rogätzer Klutturm liegen in den letzten Zügen. Der zweite Bauabschnitt ist beinahe vollendet.

Von Detlef Eicke 08.11.2017, 00:01

Rogätz l In Kürze wird auch die Rüstung wieder abgebaut. Das über 30 Meter hohe Rogätzer Wahrzeichen hatte seit knapp zwei Jahren diese „Ummantelung“.

„Nachdem 2016 die Außenwände neu verstrichen worden waren, kam 2017 das Dach dran. Es sollte vergrößert werden, und zwar so, dass es bis an den Außenrand der Brüstung reicht. Beim Abnehmen des Dachstuhls aber wurden überraschenderweise erhebliche Mängel festgestellt“, erinnert sich Margitta Häusler, Vorsitzende der Heimat- und Kulturfreunde Rogätz. Dadurch habe sich die Sanierung verzögert. Es musste neu geplant und unter anderem ein neuer Ringanker gesetzt werden. Das wiederum verteuerte das Vorhaben, weshalb die Gemeinde als Eigentümer weitere Mittel dafür beschaffen musste. Doch das Warten habe sich gelohnt, weiß die Vereinsvorsitzende. „Der Klutturm wird bald wieder begehbar sein“, ist sie sich sicher, „sogar die Wände des Behälterhauses hoch oben auf dem Turm wurden saniert, zwei Fenster und eine Tür eingebaut.

Außerdem gibt es jetzt eine neue Eingangstreppe und eine neue Eingangstür. Zwei Fenster im Klutturm sind erneuert worden, dadurch ist es jetzt möglich, im Notfall dort hindurch Besucher zu retten.“ Insgesamt schlug die Sanierung allein in diesem Jahr mit fast 200.000 Euro zu Buche. Davon kommen rund 120.000 Euro als EU-Fördermittel aus dem ELER-Förderprogramm zur Dorfentwicklung. Der fast 1000 Jahre alte Wohnturm gilt als bedeutendes Kulturerbe, das nach der Kulturerbe-Richtlinie des Landes Sachsen-Anhalt gefördert wird.

In einem dritten Bauabschnitt soll dann noch die Innentreppe im dritten Stockwerk erneuert werden. Sie muss Ruhepodeste erhalten, damit sie den baurechtlichen Vorschriften entspricht. Außerdem ist das Wasserbassin von unten zu sanieren. Seit dem Einbau des Beckens 1920/21 haben sich erhebliche Baumängel eingestellt. Es bröckelt Putz an dem vermutlich ältesten Stahlbetonbauwerk Sachsen-Anhalts. Die darunter befindlichen ehemaligen Wohn- und Lagerräume sollen auch künftig als Museumsräume genutzt werden.

Fest steht für die Heimat- und Kulturfreunde Rogätz, dass noch in diesem Jahr gleich nach Abschluss aller Arbeiten offiziell zum „Premieren-Aufstieg“ eingeladen wird. Spätestens zum Adventsmarkt. „Da wollen wir ein bisschen feiern. Fast ein ganzes Jahr konnten keine Besucher hoch auf den Turm, von dem eine so herrliche Aussicht möglich ist. Und natürlich sind alle neugierig, wie es da oben jetzt aussieht“, sagt Margitta Häusler, „aber wahrscheinlich muss künftig die Besucherzahl auf der Plattform auf eine bestimmte Anzahl begrenzt werden.“

Nun zählen nicht nur die erwartungsfrohen Rogätzer die Tage herunter, bis es endlich soweit ist.