Gemeinderat der Niederen Börde trifft politische Entscheidung Schulküche wird fortgeführt
Die als eine Abteilung der Gemeindeverwaltung betriebene Schulküche im OT Gutenswegen wird nicht geschlossen. Dafür stimmten am Dienstag in Dahlenwarsleben zwölf von 19 anwesenden Gemeinderäten. "Die Küche soll fortgeführt und auf gesunde wirtschaftliche Füße gestellt werden", fasste Ratsvorsitzender Matthias Meinecke das Abstimmungsergebnis zusammen.
Dahlenwarsleben. "84 Prozent der Teilnehmer sprechen sich für eine Essensversorgung über die Küche in Gutenswegen zu den genannten Konditionen aus." Für Ratsherr Burkhard Wohlfarth (CDU) ist die kürzlich durchgeführte Umfrage zum Erhalt der Küche in Gutenswegen nichts mehr als Zahlenspielerei. "Entscheidend ist immer der Wille der Eltern. Die Verwaltung kann lediglich Wünsche äußern", meinte er und plädierte dafür, der Wahrheit ins Auge zu schauen. Und die besagt: Derzeit wird die Mehrheit der Kinder in den gemeindlichen Einrichtungen von anderen Anbietern und nicht von der Küche in Gutenswegen versorgt. Bei gemeinschaftlicher Speisenversorgung gebe es nun einmal kritische Größen. 600 Essenteilnehmer brauche man, um kostendeckend zu arbeiten. Maximal 300 Essen könne man augenblicklich ausliefern. Die Gemeinde sollte sich deshalb auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und keine Küche betreiben. Gerhard Schmidt, ebenfalls CDU, sprach sich nicht für die schnelle Schließung der Küche aus, sondern für ihre Fortführung, alternativ unter Federführung eines privaten Betreibers. "Hierfür müsste sie öffentlich ausgeschrieben werden", so Schmidt. Jährliche Defizite und Haushaltskonsolidierung erlaubten es der Gemeinde nicht, die Gemeinschaftsküche weiterhin zu betreiben. Hans-Heinrich Niemann (SPD) und Stefan Müller (CDU) wollten sich nicht einfach auf dem Abstimmungsweg von einem "Markenzeichen" (Originalton Müller) der Niederen Börde trennen. Beide plädierten dafür, der Küche und ihrem Personal eine Chance zu geben. Niemann: "Auch bei anderen Einrichtungen wird mit Minus gearbeitet."
Gerd Jürges (Freie Wähler) schließlich formulierte die weitestgehende Änderung zum ursprünglichen Beschlussvorschlag der Verwaltung, der Fortführung und Ausbau der Gemeindeküche beinhaltete: Der Gemeinderat Niedere Börde möge beschließen, die Küche zu schließen. Das tat er nicht, am Ende gab es sieben Ja- und zwölf Nein-Stimmen. Kommentar von Ruth Frehe, eine der betroffenen Küchenfrauen, gestern früh: "Das bisherige Auf und Ab war schon nicht mehr auszuhalten."