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Schutz-Projekt Hamstersuche bei Mammendorf

Tierschützer haben sich bei Mammendorf auf die Suche nach Feldhamstern gemacht. Hier gibt es eine "Hamster-Mutterzelle".

Von Constanze Arendt-Nowak 10.05.2019, 01:01

Mammendorf l Das Projekt Feldhamsterland der Deutschen Wildtier-Stiftung hat Saskia Jerosch aus dem Süden Sachsen-Anhalts in die Börde geführt. Genauer gesagt nach Mammendorf, denn hier hat der sonst schon vom Austerben bedrohte Feldhamster auch dank des Landwirts Kay Brüggemann noch eine Heimat. Er hat 1998 eine sogenannte „Hamster-Mutterzelle“ angelegt. Dies ist ein umzäunter Bereich mit einer Fläche von 2500 Quadratmetern, auf der der Hamster in Ruhe leben kann.

Da das Vorkommen der einst als Plage der Landwirtschaft bekämpften Nager seit den 1990er-Jahren stark zurückgegangen ist, haben sich Saskia Jerosch und einige Mitstreiter den Feldhamsterschutz auf die Fahnen geschrieben. Schutz setzt aber auch voraus, zu wissen, wo die Hamster vorkommen. Das soll mithilfe von ehrenamtlichen Kartierern erfolgen. Einige Interessenten haben sich in Mammendorf zusammengefunden, um im Vorfeld einige Fakten zur Ökologie, zur Gefährdung und zum Vorkommen des Feldhamsters in Sachsen-Anhalt zu erfahren.

So erfuhren sie zum Beispiel auch, dass Sachsen-Anhalt mit seinen fruchtbaren Böden noch das flächenmäßig größte Feldhamstervorkommen Deutschlands beheimatet, besonders wohl fühlt sich der Nager in der Magdeburger Börde und auf der Querfurt-Weißenfelser Platte.

Wie der kleine Hamster wohnt und was seine Baue von denen anderer „wühlender“ Arten unterscheidet, konnten sie dann unter Anleitung von Kay Brüggemann auf dem Acker sehen. In der „Mutterzelle“ sind jetzt, wo der Hamster seinen Winterschlaf beendet hat, schon reichlich Baue entstanden. Die Löcher gehen bis zu zwei Meter senkrecht in die Erde, weiß der Landwirt. Das Wissen half im Anschluss auch bei der Probekartierung

Saskia Jerosch und ihre Mitstreiter von der Deutschen Wildtier-Stiftung würden nach der Erfassung auch hier in der Börde gern mit ihren Schutzmaßnahmen für den Feldhamster in die Fläche gehen. Basis dafür sollte eine Zusammenarbeit mit den Landwirten vor Ort sein, die die Schutzmaßnahmen umsetzen. Das könnte laut Saskia Jerosch beispielsweise der Anbau von Luzerne oder bestimmten Blühmischungen, mit Pflanzen, die dem Hamster Deckung geben, sein. Mehr zum Projekt unter www.feldhamster.de