Süße Tour Viel zu erkunden in der Hohen Börde
Es lohnt, sich am 12. Oktober vom süßen Zahn leiten zu lassen. Auch in der Hohen Börde gilt Früchten eine besondere Aufmerksamkeit.
Hohe Börde l Ursula E. Duchrow-Buhr ist schon ein „alter Hase“, was die Süße Tour anbelangt. Schon vor vielen Jahren hat sich die Inhaberin des Holunder-Kontors in Niederndodeleben als Organisator in dieses touristische Angebot des Magdeburger Tourismusverbandes Elbe-Börde-Heide eingeklinkt. Hunderte Besucher haben Jahr für Jahr hinter die Türen des Holunder-Kontors geschaut und sich Wissenwertes über den Holunder und weitere Früchte, die die Natur zu bieten hat, vermitteln lassen.
So war es auch keine Frage, ob Ursula E. Duchrow-Buhr auch in diesem Jahr wieder dabei sein wird. Bereits seit mindestens vierzehn Tagen laufen die Vorbereitungen in ihrem Haus und auf dem Hof. Ihren Fokus hat sie dieses Jahr auf Wildfruchtmarmeladen gelegt. „Wir haben ein neues Rezept ausprobiert, den Pflaumen-Mus mit Holunder habe ich vorher noch nicht gemacht“, sagte sie. Währenddessen servierte sie eine heiße Variante von dem Mus direkt aus Kessel auf mit Schmand bestrichenen Milchbrötchen.
Der Kessel soll auch am heutigen Sonnabend von 14 bis 18 Uhr auf dem Hof des Holunder-Kontors (August-Bebel-Straße 14) dampfen. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann gleich eines der mit Holunder-Pflaumen-Mus gefüllten Gläschen mit nach Hause nehmen. Die Gastgeberin, die außerdem Holunder-Schokoladen-Kuchen serviert, gibt auch gern ihre Tipps weiter. Sie möchte die Gäste anregen, zu Hause etwas aus den Wildfrüchten der Natur zu kochen.
„So richtig komplett ist das Mus- und Marmeladen-Vergnügen natürlich mit dem passenden Marmeladentöpfchen“, schwärmt sie. Passend verziert hat diese Töpfchen die Künstlerin Sybille Engelmann aus Derenburg, die auch vor Ort sein wird.
In Ochtmersleben wird mehr die Rübe in den Mittelpunkt geschoben. Auf dem Bauernhof von Anke Busse (An der Tränke 7) laufen auch schon seit Tagen die Vorbereitungen, damit heute schon einiges an selbstgekochten Sirup aus Ochtmersleber Zuckerrüben vorrätig ist, wenn zwischen 11 und 16 Uhr die Gäste kommen. Der Sirup wird so zubereitet, wie es die Großmutter zu früheren Zeiten getan hat. Dann wird auch das Backhaus auf dem Grundstück seine offizielle Premiere erleben. Jens Busse stellt sich auf das Backen von Brot, Zuckerkuchen, Bienenstich und Krustenbraten ein.
Nur wenige hundert Meter weiter erwarten die Heimatfreunde die Gäste in der Ochtmersleber Heimatstube (Otto-Grotewohl-Straße 27). Hier ist von 10 bis 14 Uhr einiges über die historische Entwicklung des einstigen Zuckerrüben-Ortes zu erfahren. Hausrat und Handwerksgeräte sind als Zeugen aus dieser Zeit hier erhalten.
Erstmals bindet sich auch Familie Mucheyer aus Schackensleben in die Süße Tour ein. Sie öffnet von 10 bis 16 Uhr ihre Imkerei „Olbewiesen“ (Eichenbarleber Straße 18), um Einblicke in ein Bienenvolk, die Imkerei und rund um den Honig zu geben. Honig kann auch verkostet werden.
Vor allem um die Pilze dreht sich die Entdeckertour an der Station im benachbarten Groß Santersleben. Hubert Böttcher lädt in seine Magdeburger Pilzmanufaktur (Haldenslebener Weg 4) ein. Unter anderem sind hier Führungen und eine Ausstellung von verschiedenen Edelpilzen geplant.
Bevor sich Landfrau Marion Schnitzler in Bebertal von 14 bis 18 Uhr auf ihrem Vierzeithof (Friedensstraße 36) der Süßen Tour widmet, wird in zunächst die Wanderlust geweckt. Ortschronist Steffen Bage bietet ab 10.30 Uhr eine Führung zum Königsgrab, einem archäologischen Fund im Bebertaler Steinbruch, an. Treffpunkt für Interessenten ist am Tor des Steinbruchs Richtung Süplingen in „Eiche“ (hinter Weicherts). Im Anschluss ist eine Besichtigung der Dorfkirche St. Godeberti möglich. Bei Marion Schnitzler auf dem Vierzeithof wird unter anderem eine Ausstellung mit historischen Mopeds und Radios aufgebaut sein.