Zum 30. Geburtstag Sven Hager fegt im strömenden Regen die neue Rathaustreppe
Barleben. Sven Hager feierte am 15. August seinen 30. Geburtstag, und dieses Jubiläum wird er wohl so schnell nicht vergessen. Während er sich zu Hause gemütlich auf seine Party freute, führten die Familie und Freunde schon einiges im Schilde. Plötzlich stand eine Kutsche vor der Tür, Freunde kamen, steckten Sven Hager in eine Mönchskutte und brachten ihn zum Rathaus. Dort wartete auf das Geburtstagskind eine hübsche Überraschung. Mit einem gelenkigen Besen durfte er mehrere Säcke Polystyrol-Flocken und Kronkorken von der Treppe fegen. Der Grund für diese Strafarbeit war ganz einfach: Sven Hager ist noch unverheiratet. Und da verlangt es der Brauch, dass er so lange fegt, bis ihn eine Jungfrau durch einen Kuss erlöst. Obwohl es in Strömen regnete, ließen die Familie und Freunde keine Gnade walten. Im Gegenteil, sie kippten das bereits zusammen Gefegte immer wieder aus.
Dabei wäre es für den Hausmeister der Gemeinde gar nicht so schwer gewesen, dieser Prozedur zu entgehen, denn er ist gar kein echter Single. Söhnchen Noel , der in wenigen Tagen drei Jahre alt wird, half kräftig mit. Die Lebenspartnerin Jaqueline Braune schaute ihrem Liebsten beim Fegen geduldig zu. Wartet sie etwa auf einen Heiratsantrag? "Hm, nein, eigentlich nicht", sagte sie nachdenklich.
Das Geburtstagskind machte gute Mine zum bösen Spiel, ließ sich die gute Geburtstagslaune nicht verderben, tauschte immerhin den Gelenkreisigbesen durch einen herkömmlichen Straßenbesen aus.
Dann wurde es allmählich doch Zeit, eine Jungfrau zu finden. Aus den Reihen der Schaulustigen kam die vierjährige Lucy und küsste den fleißigen Feger. Endlich konnte er sich wieder von der Kutsche nach Hause fahren lassen.